In ihren Rollen sucht Carey Mulligan das Abenteuer. Jeder Film soll eine Herausforderung sein. Mit dieser Einstellung ist sie zu einer der profiliertesten Schauspielerinnen ihrer Generation geworden.
Carey Mulligan wird 34. Foto: Jordan Strauss/Invision
Carey Mulligan wird 34. Foto: Jordan Strauss/Invision - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Manch einer wäre da vielleicht in Panik ausgebrochen, aber als Carey Mulligan Drehbuchautor David Hare mitteilte, dass sie in der sechsten Woche schwanger sei, zuckte er nicht einmal mit der Wimper.

Es ging um eine Rolle in seiner BBC-Netflix-Miniserie «Collateral».

Er habe nur ein, zwei Details im Drehbuch geändert, das sei es aber auch schon gewesen, erzählte die britische Schauspielerin dem «Independent». Mancher Filmemacher hätte sie vermutlich erst gar nicht engagiert. Und auch die Schwangerschaft wurde nicht gross thematisiert.

In «Collateral» spielt Carey Mulligan die Kommissarin Kip Glaspie, die den Mord an einem Pizzaboten aufklären will. Schon bald findet sie heraus, dass eine Menge Menschen in diesen scheinbar einfachen Fall verwickelt sind.

Carey Mulligan war aber nicht nur schwanger, sie nahm die Rolle auch mit einer gewissen Unsicherheit an. Würde man ihr die Rolle einer Polizistin abnehmen, da sie einem grossen Publikum bis dahin doch eher durch zeitgeschichtliche Filme bekannt war? Von der ersten Szene an wischte sie aber alle diese Bedenken weg.

Die Herausforderung aber hat die Schauspielerin, die heute 34 Jahre alt wird, schon immer gesucht. Sie verfolge keinen Masterplan bei der Rollenwahl, sagte Mulligan dem «W»-Magazin. Sie wollen einfach die allgemeinen Erwartungen unterlaufen - auch ihre eigene.

Entsprechend vielfältig ist ihre Rollen-Vita: In dem Rassimus-Drama «Mudbound» (2017) war sie die frustrierte Gattin eines Farmers in den amerikanischen Südstaaten. Im Musiker-Biopic «Inside Llewyn Davis» (2013) der Coen-Brüder stellte sie ihr Gesangstalent unter Beweis. Und in der britischen Produktion «Suffragette» (2016) war sie eine arme Wäscherin, die 1912 in den Kampf ums Frauenwahlrecht verwickelt wird.

Inzwischen zählt die Britin zu den profiliertesten Schauspielerinnen ihrer Generation. Sie wurde als «neue Audrey Hepburn» oder «Englands neue Kino-Königin» gefeiert.

Geboren 1985 in London, verbrachte Carey Mulligan einige Jahre ihrer Kindheit in Deutschland, da ihr Vater, Manager einer Luxus-Hotelkette, Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre in Hannover und Düsseldorf arbeitete. Ihren Schulabschluss machte sie aber wieder zu Hause in England. Ihr Berufwunsch stand nach ersten Erfahrungen im Teenager-Alter auf der Schultheater-Bühne fest: Schauspielerin. Ihre Eltern waren wenig begeistert. Doch Carey blieb dabei, auch als mehrere Schauspielschulen sie nicht aufnahmen.

Ihr Debüt beim Film war die 2005 erstausgestrahlte TV-Bearbeitung von Jane Austens Roman «Stolz und Vorurteil». Sie bekam nur eine kleine Rolle, konnte jedoch Publikum und Kritik beeindrucken.

Den internationalen Durchbruch brachte ihr 2009 dann Lone Scherfigs Coming-of-Age-Story «An Education» neben Peter Sarsgaard sowie Emma Thompson. Die sensible Verkörperung einer 16-jährigen Musterschülerin, die im London der 60er Jahre aufwächst, bescherte Carey Mulligan nicht zuletzt eine Oscar-Nominierung.

Seit 2012 ist Carey Mulligan mit Marcus Mumford von der Band Mumford and Sons verheiratet. Die beiden haben zwei kleine Kinder und leben abwechselnd in London und auf einer Farm in Devon. Mehr will Carey Mulligan über ihr Privatleben nicht preisgeben.

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