Prinz Andrew feiert heute seinen 60. Geburtstag. Und das ziemlich einsam.
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Die britische Königin Elisabeth II. und ihr Sohn Prinz Andrew. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Prinz Andrew wird heute 60 - seine Party wurde aber abgesagt.
  • Der Lieblingssohn der Queen hat ein Skandaljahr hinter sich.
  • Erst im Mai soll man ihn wieder in der Öffentlichkeit sehen.

Es war kein gutes Jahr für Prinz Andrew. Der angebliche Lieblingssohn der Queen (93) und Bruder von Prinz Charles (71) entfachte einen Mega-Skandal. Andrew soll über den mittlerweile verstorbenen pädophilen Geschäftsmann Jeffrey Epstein (†66) Minderjährige verführt haben.

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Die US-Amerikanerin Virginia Roberts wirft Prinz Andrew Missbrauch vor (rechts), daraufhin versuchte er in einem BBC-Interview seinen Ruf wiederherzustellen. - Screenshot BBC/Dukas

Heute feiert Prinz Andrew seinen 60. Geburtstag. Und kriegt die Quittung dafür. Sein festliches Dinner im Buckingham Palast wurde abgesagt.

Nicht einmal die übliche Festbeflaggung an öffentlichen Gebäuden – an runden Geburtstagen von Royals üblich – ist zu sehen. Sie wurde gar verboten. Sogar seine Beförderung zum Admiral liegt auf Eis.

Prinz Andrew sorgte für Skandal

Andrew soll 2001 die damals 17-jährige Virginia Giuffre zum Sex genötigt haben. Er weist die Vorwürfe zurück. Nach einem katastrophalen BBC-Interview, mit dem er eigentlich seinen Ruf wiederherstellen wollte, liess der Prinz seine royalen Aufgaben vorerst ruhen.

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Prinz Andrew mit seinen Töchtern Eugenie (l.) und Beatrice (r.). Die beiden sollen bei Prinz Charles gut Wetter für ihren Vater gemacht haben. - Getty Images

Besonders pikant: Andrew war mit Epstein noch befreundet, als dieser bereits einschlägig vorbestraft war. Ein grosser Fehler, wie der Prinz inzwischen einräumte. Epstein soll zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen Missbrauchsring aufgebaut haben.

Er nahm sich im Gefängnis das Leben. Andrew will von seinen Machenschaften nichts mitbekommen haben.

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Jeffrey Epstein und seine Karibik-Insel Little St. James in den US Virgin Islands. - dpa/Instagram

In den USA werden die Ermittler immer ungeduldiger. Andrew hatte zwar im November mitteilen lassen, dass er der amerikanischen Justiz helfen wolle. Die Vorwürfe gegen seinen früheren Freund Epstein und mögliche Mittäter aufzuklären. Doch es folgten offenbar keine Taten.

US-Staatsanwalt Geoffrey S. Berman warf dem Royal im Januar vor, sein Wort nicht zu halten. «Bis heute hat Prinz Andrew mit uns nicht zusammengearbeitet», wetterte Berman. Es sei ungewöhnlich, dass er sich im laufenden Verfahren zu Wort melde.

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Prinz Andrew (rechts), sein Bruder Charles und die Queen (Archiv). - Getty Images

Prinz Andrew schweigt beim Staatsanwalt

Was genau die Ermittler mit dem Prinzen besprechen wollen, ist nicht bekannt. Wichtig ist dabei aber, dass es hier förmlich um eine Befragung als Zeuge geht. Bislang wirft keine der US-Behörden dem Prinzen offiziell Fehlverhalten vor.

Zeigte sich die Queen zunächst etwa beim Kirchgang noch demonstrativ strahlend mit Andrew, scheint er nun wie vom Erdboden verschwunden. Ob er je wieder zum Vollzeit-Royal wird? Unwahrscheinlich.

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Prinz Charles wird in seiner Szene über seine Aussichten auf den Kauf einer Kuh sprechen. - dpa

Sein älterer Bruder, Thronfolger Prinz Charles (71), hat ohnehin vor, nach dem Tod der Queen das Königshaus zu modernisieren. Dabei soll die «Firma», so nennen sich die Royals, schlanker werden.

Die Öffentlichkeit soll Prinz Andrew erst im Mai wieder zu Gesicht bekommen. Dann heiratet seinen Tochter, Prinzessin Beatrice (31) den italienischen Geschäftsmann Edoardo Mapelli Mozzi (36). In einem Zelt - nicht im Buckingham Palast.

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Prinzessin Beatrice heiratet im Mai Edoardo Mapelli Mozzi. - Keystone
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