Die Welt der Filmmusik ist in den Augen des Regisseurs Giuseppe Tornatore dank des berühmten Komponisten Ennio Morricone («C’era una volta il West») freier geworden.
Giuseppe Tornatore
Der italienische Filmemacher Giuseppe Tornatore - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Er hat immer versucht, die Filmmusiken nicht nur so zu machen, wie sie historisch im Kino waren, nämlich eine Begleitmusik», sagte der 66 Jahre alte Italiener der Deutschen Presse-Agentur.

Morricone habe experimentiert, und heute sei die Funktion von Filmmusik dank seiner «Revolution» eine andere. Die Popularität von Musik nicht zwanghaft an einfache Melodien zu koppeln, sei ein Kampf gewesen, den Morricone über Jahrzehnte führte, sagte der Oscarpreisträger für den Film «Cinema Paradiso» weiter.

Kein Regisseur fragt Tornatore zufolge heute mehr nach Musiken, die die Leute nachpfeifen können, sondern nach solchen, die zum Film passen. Man könnte sich nach einem Film gar nicht mehr an die Musik erinnern, weil sie so integriert werde, dass man sie gar nicht mehr bemerke. «Das war der Traum von Morricone. Er lebte in einem historischen Moment, in dem er eine Erleuchtung, die Fähigkeit und Genialität hatte, diesen Kampf zu führen.»

Tornatore drehte über das Leben seines Wegbegleiters Morricone eine Dokumentationt. «Ennio Morricone – Der Maestro» ist eine Kombination aus Interviews mit dem Meisterkomponisten selbst und anderen berühmten Künstlern wie dem US-Schauspieler Clint Eastwood, Regisseur Quentin Tarantino oder dem deutschen Filmkomponisten Hans Zimmer und Sequenzen berühmter Filme, für die der Römer die Musik komponierte. Morricone starb kurz nach der Fertigstellung des Films am 6. Juli 2020. Er wurde mit Melodien für verschiedene Italowestern berühmt.

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