Der argentinische Präsident Javier Milei präsentiert sein neues Werk in einer extravaganten Show.
Milei
Der argentinische Präsident Javier Milei hat sein neues Buch «Kapitalismus, Sozialismus und die neoklassische Falle» vorgestellt. (Archivbild) - keystone

Mit einer ungewöhnlichen Show vor Tausenden Anhängern hat der argentinische Präsident Javier Milei sein neues Buch «Kapitalismus, Sozialismus und die neoklassische Falle» vorgestellt. Der ultraliberale Ökonom referierte am Mittwochabend (Ortszeit) in der Veranstaltungshalle Luna Park zunächst länglich über seine wirtschaftspolitischen Vorstellungen, seinen Kampf gegen die Kaste – wie er das politische Establishment nennt – und die «mathematische Schönheit der Arbeitswerttheorie». «Ich habe sie mehr genossen als meinen ersten Playboy», sagte er.

Die Arbeitswerttheorie stammt aus der klassischen Nationalökonomie. Demnach wird der Wert einer Ware durch die Arbeitszeit bestimmt, die zu ihrer Produktion notwendig ist.

Auftritt mit Rockband

Auf dem Höhepunkt des Abends griff er zum Mikrofon und sang begleitet von seiner Rockband den Song «Panic Show» der argentinischen Gruppe La Renga. «Ich bin der König, ich werde dich zerstören, ich habe Appetit für die ganze Kaste», sang er. Die Zeitung «La Nación» urteilte über den ungewöhnlichen Auftritt des Staatschefs: «Das waren zwei Stunden eines heidnischen Hochamtes, zelebriert von einem Präsidenten in Ekstase.»

Milei gilt als Exzentriker. Im Wahlkampf im vergangenen Jahr war er immer wieder mit einer laufenden Motorsäge aufgetreten, mit der er sinnbildlich den aus seiner Sicht überbordenden Staat zerstückeln wollte.

Mileis kontroverse Aussagen

Er behauptet, mit seinem gestorbenen Lieblingshund zu kommunizieren und tituliert unliebsame Parlamentarier als «Ratten». Erst vor wenigen Tagen löste er einen diplomatischen Eklat aus, als er in Spanien die Ehefrau von Ministerpräsident Pedro Sánchez als «korrupt» bezeichnete.

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