Nirvana: Klage gegen «Nevermind»-Cover erneut abgewiesen
Ein US-Gericht hat die Klage des «Nirvana-Babys» Spencer Elden wegen angeblicher Kinderpornografie am berühmten Albumcover der Band erneut abgelehnt.

Die Grunge-Rock-Band Nirvana hat vor einem US-Bundesgericht erneut einen Rechtsstreit um das legendäre «Nevermind»-Albumcover gewonnen. Spencer Elden, das nackte Baby auf dem Cover, hatte gegen die Band und Universal Music geklagt, so «The Circle».
Er behauptete, das Foto stelle eine Verletzung der Bundesgesetze gegen Kinderpornografie dar, weil es sexuelle Handlungen eines Minderjährigen zeige.
Gericht weist Vorwürfe gegen Coverfoto zurück
Der zuständige Richter Fernando M. Olguin entschied, das Coverfoto falle nicht unter die gesetzliche Definition von Kinderpornografie.
Das Bild wurde mit einem gewöhnlichen Familienfoto eines nackten Kindes beim Baden verglichen. Weder Pose, Fokus noch Kontext deuteten auf sexuelle Handlungen hin, heisst es in der Urteilsbegründung, wie der «Metall Hammer» schreibt.
Nirvana-Klage: Hintergrund des Rechtsstreits
Die Klage war nicht die erste ihrer Art: Elden hatte die Band bereits 2021 verklagt. Wegen Verjährung wurde der Fall 2022 zunächst abgewiesen, dann durch Berufung wieder aufgenommen.

Elden argumentierte, dass die dauerhafte Nutzung des Fotos eine fortwährende Persönlichkeitsverletzung darstelle. Die Nachlassverwaltung von Nirvana schilderte sein Verhalten als widersprüchlich, da er sich selbst häufig als «Nirvana-Baby» darstellte.
«Nevermind»-Tattoo und rechtlicher Streit
So liess Elden sich «Nevermind»-Tattoos stechen und posierte nach eigenen Aussagen nach, berichtet der «Stern». Nirvanas Anwalt Bert H. Deixler äusserte sich erfreut über die Entscheidung und sprach von der Befreiung vom «Stigma falscher Anschuldigungen».

Neben den verbliebenen Mitgliedern Dave Grohl und Krist Novoselic gehört auch Kurt Cobains Witwe Courtney Love zu den Beklagten. Ebenso der Fotograf Kirk Weddle, der das Bild 1991 im Pasadena Aquatic Center in Kalifornien aufnahm, wie «n-tv» berichtet.
Bedeutung und aktuelle Lage
Elden kann laut Gerichtsbeschluss noch Berufung einlegen. Der Fall beleuchtet die komplexe Abwägung zwischen künstlerischer Freiheit und Persönlichkeitsrechten.
Das Bild gilt weiter als ikonisch und zentral für die Musikgeschichte. Die aktuelle Entscheidung stärkt den Schutz der Band und des Labels gegen ähnliche Klagen.