Seit Jahren hat Kevin Spacey eine Weihnachtstradition: Er veröffentlicht ein fragwürdiges Video in der Rolle seiner «House of Cards»-Figur Frank Underwood.
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Kevin Spacey feilt an seiner Hollywood-Rückkehr. - imago images/Maciek Musialek
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kevin Spacey wurde im Zuge der #Me-Too Bewegung beschuldigt.
  • Dies führte unter anderem auch zu seinem Rauswurf bei «House of Cards».
  • Seit dem veröffentlicht er zu Weihnachten ein bizarres Video unter seiner Serien-Figur.

Seit des Skandals um Kevin Spacey (64) im Zuge der #MeToo-Bewegung hat der Hollywood-Star eine Tradition: Er postet zur Weihnachtszeit ein Video in der Rolle seiner «House of Cards»-Figur Frank Underwood. Auch zum Abschluss von 2023 schlüpfte er nun wieder kurz in die ebenso gerissene wie gewissenlose Figur aus der Netflix-Serie. Hier veröffentlichte Spacey einen YouTube-Clip, in dem er ein fingiertes Interview mit Tucker Carlson (54) führt.

Also jenem geschassten Fernsehmoderator, der aufgrund seiner bedenklichen Ansichten zuletzt selbst dem umstrittenen US-Nachrichtensender Fox News zu heikel geworden war. «Wir haben etwas gemeinsam», stellt Carlson folglich fest, woraufhin Spacey alias Underwood erwidert: «Oh ja, wir wurden beide von unserem Network vor die Tür gesetzt.»

Vor knapp sechs Jahren fand sein Figur den Serientod

Spacey spielt damit auf seinen Rausschmiss beim Streamingdienst Netflix an. Vor rund sechs Jahren häuften sich diverse Anschuldigungen gegen den Schauspieler. Deswegen musste seine «House of Cards»-Rolle in der sechsten und finalen Staffel kurzerhand und nur beiläufig erwähnt den Serien-Tod sterben.

Kevin Spacey
Kevin Spacey als Frank Underwood in«House of Cards» . - Netflix

«Schauen Sie noch Netflix?», will Carlson daher wissen, Spacey antwortet: «Wahrscheinlich in etwa so häufig wie Sie noch Fox ansehen.»

Abrechnung mit Netflix

Dann folgt seine Abrechnung mit dem Streamingdienst, bei der die Grenzen zwischen realer und fiktiver Person fliessend zu sein scheinen. Oder, wie es Kevin Spacey etwas skurril zusammenfasst:

«Was ist wahr und was ist falsch? Was ist Leben und was ist Kunst? Was ist real und was ist Schauspiel? Ich liebe es, wenn sich diese Dinge überschneiden, denn dann wird es erst richtig interessant.»

An seinen früheren Arbeitgeber gerichtet ergänzt er: «Ich glaube, die Frage stellt sich gar nicht – Netflix existiert nur dank mir. Ich habe sie gross gemacht und sie haben versucht, mich unter die Erde zu bringen.»

Diverse Anspielungen auf House of Cards

Natürlich bringt sich Spacey/Underwood im Verlauf des «Interviews» auch als Kandidat für die kommende Präsidentschaftswahl 2024 ins Gespräch. «Wir brauchen jemanden im Weissen Haus, der keine Angst hat – so wie ich.

Keine Angst davor, unser Land – oder einen Journalisten – in die richtige Richtung zu stossen." Die perfide Anspielung: In «House of Cards» stiess Spaceys Figur eine Journalistin. Diese drohte ihm auf die Schliche zu kommen, weswegen er sie vor eine einfahrende U-Bahn warf...

Schadet Kevin Spacey seinen Comeback-Plänen?

Mit seinem Video und der Wahl seines Gesprächspartners dürfte sich Kevin Spacey einmal mehr einen Bärendienst erwiesen haben. Erstmals hatte der Schauspieler 2018 eines seiner Frank-Underwood-Videos gepostet und damit für Aufsehen, mitunter auch für Unverständnis gesorgt.

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Kevin Spacey nach dem Freispruch in London im Juli. - imago images/UPI Photo

Zuletzt konnte der zweifache Oscarpreisträger hingegen grosse Erfolge feiern: 2022 befand ihn ein New Yorker und Ende Juli 2023 schliesslich auch ein Gericht in London für nicht schuldig. Mehrere Männer hatten ihm zuvor sexuelle Übergriffe vorgeworfen.

Im März 2024 wird er zudem in seinem ersten US-Kinofilm seit den Anschuldigungen zu sehen sein. Im Indie-Thriller «Peter Five Eight».

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