Max Giermann entdeckt alte Leidenschaft wieder
Er ist bekannt aus Comedy, Kino und Fernsehen. Als Parodist und Imitator stellt er oft die echten Promis wie Klaus Kinski in den Schatten – dabei gibt er sich gerne auch einer anderen Kunst hin.

Comedian und Schauspieler Max Giermann («Switch Reloaded») lebt eine alte Leidenschaft neu aus. «Ich habe nach fast 20-jähriger Pause die Malerei wiederentdeckt», sagte der 49-Jährige der Deutschen Presse-Agentur vor seiner zweiten grossen Einzelausstellung. «Als Student habe ich noch viel gemalt, im letzten Jahrzehnt eher sporadisch, ich will es mal als Sonntagsmalerei bezeichnen.»
In der Dresdner Galerie Holger John sind unter dem Titel «Dann mal doch, Du dumme Sau!» – ein Zitat von Klaus Kinski, den Giermann gerne parodiert – bis zum 10. August um die 30 Werke des gebürtigen Freiburgers zu sehen. Ein paar Grafiken, vor allem aber Acrylbilder auf Leinwand – darunter auch sein mit 2,30 Meter Länge bisher grösstes Werk, das er für John schuf.
Giermann wuchs mit Malerei auf. «Im Elternhaus wurde viel gemalt, meine Eltern waren Kunsterzieher, wir hatten ein Atelier im Keller.» Folgerichtig wollte er auch Kunst studieren. «Die Schauspielerei kam dann irgendwie dazwischen.» Nun sei umso mehr der Drang da, das nachzuholen. Dabei will er einen eigenen Stil finden, nichts nachahmen, niemandem nacheifern.
Giermann malt spätabends noch im Atelier
Die Kunst steht inzwischen neben Giermanns anderen Professionen, davon leben könnte er nicht. «Als Maler bin ich noch in den Kinderschuhen, muss mich erst selbst entdecken», sagte er. Er versuche, dem Malen so viel Raum zu geben, wie es geht, «weil ich auch das Verlangen danach habe.» Oft ziehe es ihn noch spätabends ins Atelier, erzählt der Grimme-Preisträger.
«Es ist schön, diesen Sog wieder zu spüren.» Das Malen löste vor etwa einem Jahr das Zeichnen ab, etwa von Cartoons. Es ist nicht das letzte Genre, in dem sich Giermann austobt. «Skulpturen will ich unbedingt mal machen, das wäre das nächste grössere Projekt.»