Lily Allen rechnet in «West End Girl» mit ihrem Ex-Mann ab
Mit ihrem neuen Album «West End Girl» verarbeitet die britische Sängerin Lily Allen die schmerzhafte Trennung von ihrem Ehemann David Harbour.

Das Album «West End Girl» markiert nach sieben Jahren Pause das musikalische Comeback der britischen Pop-Ikone Lily Allen. Die Platte wurde am Freitag über BMG veröffentlicht.
Sie widmet sich auf schonungslose Weise dem Scheitern ihrer Ehe mit dem «Stranger Things»-Star David Harbour, berichtet der «Musikexpress». Die beiden hatten sich im Februar 2025 nach vier Jahren Ehe getrennt.
Lily Allen: «West End Girl»- Album als emotionale Abrechnung
Allen schrieb und produzierte die 14 Songs innerhalb von nur zehn Tagen im Dezember 2024 in Los Angeles, berichtet «V13.net». Dies geschah gemeinsam mit ihrem musikalischen Leiter Blue May.

Die Schnelligkeit des Schaffensprozesses spiegelt die emotionale Dringlichkeit wider, mit der sie ihre Erfahrungen verarbeiten wollte. In einem Interview mit «Perfect» beschrieb Allen das Album als ihre verletzlichste Arbeit.
Sie erklärte, sie habe versucht, ihr Leben in New York zu dokumentieren. Die Texte lassen kaum Raum für Interpretation und enthüllen Details einer zerrütteten Beziehung.
So tief gehen die Songs
Im Titelsong erzählt Allen von ihrem Umzug nach New York und davon, wie sich das Verhalten ihres Partners veränderte. Auf «Ruminating» singt sie über die Realitäten einer offenen Ehe.
Sie kämpft mit Eifersucht, während sie sich die Geliebte ihres Mannes vorstellen muss, berichtet «NME».
Die mysteriöse Madeline und gebrochene Vereinbarungen
In den Songs «Tennis» und «Madeline» thematisiert Allen eine Frau namens Madeline als die andere Frau, schreibt «The Tab». Mit ihr soll ihr Ex-Mann Harbour angeblich die Regeln ihrer offenen Beziehung gebrochen haben.

Lily Allen macht deutlich, dass ihre Vereinbarung diskrete Begegnungen mit Fremden erlaubte, Harbour jedoch eine emotionale Verbindung aufgebaut habe. Der Song «Madeline» enthält sogar gesprochene Passagen einer mysteriösen Frau mit amerikanischem Akzent.
Frauen haben sich mehr von ihrem Ehemann erhofft
Besonders explizit wird es im Song «Pussy Palace». Dort beschreibt Allen, wie sie eine Schuhschachtel voller handgeschriebener Briefe von gebrochenen Frauen fand.
In den Briefen wird deutlich, dass sich die Frauen mehr von Harbour erhofft hatten, so «Stereogum». Die detaillierten Schilderungen lassen wenig Zweifel an ihrer Sicht der Dinge.
Kritik an der Dating-Kultur und Neuanfang
Allen offenbarte in einem Interview, dass sie tief verwurzelte Probleme mit Ablehnung und Verlassenwerden habe, so «NME». Die Trennung brachte sie an ihre Grenzen.
Sie begab sich freiwillig in eine Klinik, um ihre psychische Gesundheit zu stabilisieren, schreib «Promiflash». Inzwischen hat Lily Allen einen Neuanfang gewagt und ist in ein neues Zuhause in London gezogen.
Sie nutzt die Dating-App Raya, um wieder neue Menschen kennenzulernen, wobei sie sich selbst mit Selbstironie beschreibt. In einem Interview mit «Perfect Magazine» beschrieb sie: Dating sei in ihren Vierzigern enttäuschend und es fühle sich an, als würde sie einen Berg erklimmen.
Kritikerlob für emotionale Ehrlichkeit
Laut dem Bewertungsaggregator Metacritic erhielt «West End Girl» universelle Anerkennung mit einer gewichteten Punktzahl von 89 von 100 Wikipedia Punkten. Das Musikmagazin «NME» lobte das Album als schlanke, intelligente Sammlung und bezeichnete es als bösartig, verletzlich und siegreich.
Allen zeige ihre alte Stärke, Verzweiflung aufregend klingen zu lassen. Mit «West End Girl» liefert Lily Allen ein kompromissloses Zeugnis über moderne Beziehungen, Betrug und Neuanfänge.
Das Album ist eine schonungslose Abrechnung, die zeigt, dass sie nichts zurückhält.














