Laut Studie: Coldplay zwischen Experiment und Pop
In einer aktuellen Studie hat ein Forscher der Universität Durham die Musik von Coldplay, Radiohead und R.E.M. analysiert – datenbasiert und objektiv.

Nick Collins, Musikwissenschaftler an der Universität Durham, hat die Musik von Radiohead, Coldplay und R.E.M. untersucht.
Er analysierte 573 Songs mit Algorithmen, die harmonische Komplexität und typische Rock-Merkmale messen. Der «Tages-Anzeiger» berichtet darüber.
Collins wählte die Bands wegen ihres gegenseitigen Einflusses, so «Royal Society Open Science». Radiohead tourte in den 90ern mit R.E.M., Coldplay-Sänger Chris Martin liess sich von Thom Yorke inspirieren.
Coldplay: Kreativ, aber nicht so kühn wie Radiohead
Die Studie zeigt: Radiohead nutzt die vielfältigsten Tonfolgen und experimentiert am meisten mit Harmonien. Collins hebt hervor, dass Radiohead besonders häufig exotische Mollakkorde verwendet und so für musikalische Vielfalt sorgt.

R.E.M. gelten laut Collins als weniger experimentierfreudig. Coldplay liegt zwischen den beiden anderen Bands und zeigt einen leichten Rückgang an harmonischer Vielfalt.
Das deutet laut Collins auf eine Entwicklung Richtung Pop-Mainstream, so der «Tages-Anzeiger» weiter.
Keine Alterserscheinungen bei den Bands
Alterungseffekte wie ein ruhigerer Sound oder langsameres Tempo wurden bei keiner der Bands festgestellt. Im Gegenteil: R.E.M. wurden auf ihren letzten Alben sogar wieder rauer und origineller, wie die Studie zeigt.
Collins betont, dass Urteile über musikalische Qualität immer subjektiv bleiben. Auch Computeranalysen können laut «Tages-Anzeiger» nicht alle Aspekte von Musik erfassen.