Kritisiertes Bild auf documenta verändert

DPA
DPA

Deutschland,

Einem weiteren Beitrag des indonesischen Kunstkollektivs Taring Padi an der documenta fifteen wird Antisemitismus vorgeworfen. Nun wurde das Werk teilweise überklebt. Die Reaktionen sind deutlich.

Besucher stehen im Hallenbad-Ost, in dem das indonesischen Künstlerkollektiv Taring Padi ausstellt. Ein Grossbanner des Kollektivs wurde nach öffentlicher Kritik wegen antisemitischer Bildsprache entfernt.
Besucher stehen im Hallenbad-Ost, in dem das indonesischen Künstlerkollektiv Taring Padi ausstellt. Ein Grossbanner des Kollektivs wurde nach öffentlicher Kritik wegen antisemitischer Bildsprache entfernt. - Uwe Zucchi/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der von Antisemitismus-Vorwürfen überschatteten documenta fifteen in Kassel sorgt ein verändertes Kunstwerk für neue Diskussionen.

Das Junge Forum der Deutsch-israelischen Gesellschaft wirft den Machern der Ausstellung in Kassel vor, ein als antisemitisch kritisiertes Werk in Teilen überklebt zu haben. «Es ist unfassbar, dass Verantwortliche bei der documenta denken, durch das Abkleben einer Kippa sei das Problem gelöst», erklärte deren Bundesvorsitzender Constantin Ganss laut Pressemitteilung.

Bei dem kritisierten Werk handelt es um eine Arbeit des indonesischen Kunstkollektivs Taring Padi. Dessen Banner «People's Justice» war kurz nach der Eröffnung der documenta Mitte Juni wegen judenfeindlicher Abbildungen erst verhüllt und dann abgehängt worden. Auf dem Werk «All Mining is Dangerous» sind vier Personen mit Geldsäcken zu sehen. Eine Person ist mit langer Nase und wulstigen Lippen abgebildet. Auf dem Kopf trägt sie eine Kippa. Die Kopfbedeckung sei offensichtlich mit einem schwarzen Stück Klebeband überklebt wurde, so der Vorwurf des Forums. «Die Darstellung ist offen antisemitisch, daran gibt es nichts rumzudeuten.» Taring Padi müsse sofort von der documenta ausgeschlossen werden.

documenta will Bildmaterial erläutern

Die documenta teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, die Künstlerische Leitung der documenta fifteen werde das zur Diskussion stehende Bildmaterial unter Beteiligung Taring Padis und unter Zugrundelegung umfangreichen Materials und bildlicher und textlicher Darstellungen erläutern. «Dabei wird auch reflektiert, unter welchen Umständen es zu einer Veränderung der Bildbeiträge gekommen ist.» Aus Sicht des indonesischen Kuratorenkollektives Ruangrupa sei - auch in Rücksprache mit Taring Padi - in dem umstrittenen Werk keinerlei antisemitische Bildsprache zu verzeichnen. Es würden derzeit umfassende Informationen zusammengetragen, um dies auch Kritikerinnen und Kritikern deutlich zu machen.

Kommentare

Weiterlesen

Donald Trump Epstein Akten
211 Interaktionen
«Ist gewählt»
sdf
772 Interaktionen
Marko Kovic

MEHR IN PEOPLE

felix baumgartner
Beim Paragliding
Sendung «Immer wieder sonntags»
7 Interaktionen
Kritik
Sängerin
US-Sängerin
Wolfgang Grupp
1 Interaktionen
Ex-Trigema-Chef

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Wolken
Stille Epidemie
Bundestag
3 Interaktionen
Krise nach AfD-Plan?
Brosius-Gersdorf spd cdu
2 Interaktionen
Nach Richterwahl
Das Frankfurter Bankenviertel.
6 Interaktionen
Frankfurt/Main