Karl Lauterbachs Mutter gibt ihm noch heute Styling-Tipps
In der WDR-Dokumentation «Konfrontation» gibt Karl Lauterbach ungewohnte Einblicke in sein Privatleben.

Das Wichtigste in Kürze
- «Markus Feldenkirchen trifft Karl Lauterbach» heisst die Dokumentation über den Minister.
- In der WDR-Doku gibt der Gesundheitsminister Einblicke in sein Privatleben.
- Offenbar gibt ihm seine 87-jährige Mutter immer noch Tipps zu seinem Auftreten.
Die Mutter, die ihn in Talkshows «zu frech» findet, ungesunde Laster oder sein Lieblingsparfüm im College: Der Gesundheitsminister Karl Lauterbach (59) hat in der WDR-Dokumentation «Konfrontation – Markus Feldenkirchen trifft Karl Lauterbach» (28. März, ARD-Mediathek) private Einblicke in sein Leben und Denken gegeben.
Der Journalist begleitete ihn auf dem Weg zu seiner Mutter, beim Essen im Restaurant oder beim Besuch seiner alten Grundschule.
Heute Abend 22:50 Uhr ist im Ersten ein Porträt über mich mit Konfrontation von @MFeldenkirchen zu sehen. Einblicke in meine Arbeit, Privates, Kindheit. Dazu der Alltag eines Gesundheitsministers im Modus der Dauerkrise. Kommentare willkommen. https://t.co/9PglGhsdjH
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) March 28, 2022
Über seinen eigenen Lebensstil sprach der Gesundheitsminister bei einem Restaurantbesuch. Er bat den Kellner bei seiner Bestellung, kein Salz zu verwenden. Seit einer Studie Ende der 1980er-Jahre verzichtet Lauterbach komplett auf Salz: «Es ist schwer durchzuhalten und ich kenne nicht viele, die das machen.»
Lauterbach will auch Freude am Leben haben
Allerdings stellte Lauterbach auch klar, dass sein Leben nicht aus der Optimierung seiner Gesundheit bestehe. «Ich mache sehr viele Dinge, die nicht gesund sind.» Zum Beispiel habe er jahrelang Kampfsport betrieben, wobei er sich häufig verletzt habe. Er gehe zu spät ins Bett und schlafe zu wenig – und auf Wein verzichte er auch nicht völlig.
Mit Markus Feldenkirchen schwelgte er zudem in Erinnerungen – besonders, als der Journalist sein altes Parfum auf den Tisch stellt. «Aramis Tuscany Pere Uomo», das ihn in seiner College-Zeit begleitet hat. «Unglaublich – So gut wie damals. Ich wusste nicht, dass es noch im Handel ist», so Lauterbach nach dem ersten Spritzer.
Die offizielle Beschreibung des Duftes lautet: «Sinnlich, aromatischer Duft für den leidenschaftlichen Mann. Charakter: Abenteuerlich.» Lauterbach scherzt: «Das beschreibt mich von damals.»
«Zu frech»: Mutter kritisiert seine Auftritte
Von seinem mittlerweile verstorbenen Vater habe er gelernt, «dass die Grundlage, das Fundament, eines jeden Erfolgs harte Arbeit ist». Über seine 87-jährige Mutter erzählt er, dass sie sich auch heute noch seine Talkshow-Auftritte ansehe. Anschliessend gebe sie ihm «Empfehlungen» und teile ihm mit, was er falsch gemacht habe.

«Meistens sind das Aspekte, die das Aussehen betreffen. Aber auch wenn ich dann hart gekontert habe, dann sei ich angeblich zu frech gewesen.» Und er fügt leicht ironisch hinzu: «Solche Vorhaltungen muss man sich da noch heute bieten lassen.»
In Anbetracht der Situation in der Ukraine erklärt Lauterbach, seine Mutter erinnere sich noch genau an den Zweiten Weltkrieg. «Weil sie zu dem Zeitpunkt als Kind, Vieles erlebt hat, was sie ein Leben lang nicht vergessen konnte.» Vor dem Krieg habe sie Angst, aber nicht um sich selbst, ihm geht es genauso: «Sie hat Angst um ihre Enkel, ich habe Angst um meine Kinder.»
Für Schröders Verhalten schämt er sich
Feldenkirchen spricht den SPD-Politiker auch auf Gerhard Schröder (77) an. Er war Anfang März nach Moskau gereist, um mit Wladimir Putin (69) zu sprechen. Sein Parteikollege sei für ihn damit «an der Grenze zur Witzfigur», so Lauterbach.

Schröder hätte ihm leidgetan, da er mit dem Auftritt seine Naivität an den Tag gelegt habe. «Fremdschämen ist ein Begriff, der einem da in den Kopf kommt.»
Er habe ihn mal sehr geschätzt, «das ist aber schon lange her», so Lauterbach. «Von seinem früheren Prestige ist leider nichts mehr übriggeblieben, er macht es mit allem, was er tut, nur schlimmer. Man wird ihn nicht als Kanzler in Erinnerung behalten, sondern als jemand, der an der Grenze zum Lächerlichen unterwegs war.»