Die russische Journalistin Marina Owssjannikowa hat nach ihrer Protestaktion im russischen Staatsfernsehen Probleme mit ihrer Familie.
Im Video ist die Protestaktion im russischen TV zu sehen. - Twitter @DavidLammy
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Journalistin Marina Owssjannikowa hat Probleme in ihrer Familie.
  • Grund dafür sei unter anderem ihr Live-Protest in den russischen Nachrichten.
  • Nach Owssjannikowa habe es schon immer Streit gegeben bei politischen Themen.

«Die Situation ist sehr schwierig. Mein Sohn, meine Mutter und ich haben völlig gegensätzliche politische Ansichten.» Das sagte Marina Owssjannikowa der Initiative «Gesichter der Demokratie» am Mittwoch.

Owssjannikowa hatte im März während einer Live-Sendung ein Schild mit den Worten «Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen» hochgehalten. Die Aktion löste weltweit eine Welle der Anerkennung aus.

Ihre Mutter höre von morgens bis abends Staatspropaganda. Es sei unmöglich, mit ihr zu sprechen oder sie von etwas anderem zu überzeugen. «Deshalb kann ich nicht länger als fünf Minuten mit meiner Mutter sprechen. Wir haben vollkommen konträre Wertvorstellungen», sagte Owssjannikowa.

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Familie wendet sich von TV-Aktivistin Marina Owssjannikowa ab. - Twitter

Owssjannikowa: «Politische Themen enden immer im Streit»

«Wenn wir anfangen, über politische Themen zu reden, endet das immer im Streit. Also versuche ich erst gar nicht, mit ihr darüber zu reden.»

Das Verhältnis zu ihrem Sohn leide ebenfalls unter den politischen Geschehnissen. «Auch mein Sohn unterstützt mich nicht. Er sagt, ich habe das Leben der Familie ruiniert», sagte sie. «Auch, weil ich mich habe scheiden lassen.»

Ihre Tochter hingegen sei noch zu klein, um die politischen Zusammenhänge zu verstehen. Doch auch sie spüre, was mit der Familie passiere.

Hinzu komme, dass ihr Ex-Mann für den Staatssender «RT» arbeite. «Wir stehen also auf zwei entgegengesetzten Seiten des Informationskrieges», sagte die Journalistin. «Er unterstützt die Kreml-Propaganda voll und ganz. Ich hingegen habe liberalere Ansichten.»

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