Die Gitarre spielte Jimi Hendrix nicht nur – er beherrschte sie in einer Perfektion, die seinen Fans neue Welten erschloss. Vor 50 Jahren starb er.
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Vor 50 Jahren: Jimi Hendrix beim Konzert auf Fehmarn. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bereits als Anfänger stahl Jimi Hendrix den Stars die Show.
  • Der grosse Erfolg überforderte den Künstler, er bekam Drogenprobleme.
  • Gestern vor 50 Jahren verstarb der damals 27-Jährige in seinem Rausch.

Er wurde nur 27 Jahre alt - wie auch Janis Joplin, Jim Morrison und Kurt Cobain. Jahrelang faszinierte die Gitarren-Legende die Fans mit Klangteppichen wie Gewitter. Hendrix liess sein Instrument explodieren, brummen, heulen und krachen wie niemand vor und niemand nach ihm. Gestern vor 50 Jahren starb Jimi Hendrix.

Seine Karriere begann der 1942 in Seattle geborene Hendrix im Alter von 20 Jahren. Hendrix begleitete Stars wie Curtis Knight, Ike & Tina Turner oder Sam Cooke an der Gitarre.

«Jimi stahl mir die Show. Ich dachte, die Leute applaudierten mir, aber sie applaudierten ihm». So erinnerte sich Little Richard, der im Mai dieses Jahres starb, später.

Stars wie John Lennon waren begeistert

Doch für seine unkonventionelle Art die Gitarre zu spielen, war das amerikanische Publikum Mitte der 60er noch nicht reif. 1966 überredete ihn Chas Chandler, Bassist der Band The Animals, mit ihm nach London zu kommen.

The Jimi Hendrix Experience
Die Band The Jimi Hendrix Experience. - Keystone

Mit dem Schlagzeuger Mitch Mitchell und dem Bassisten Noel Redding gründete er die Band The Jimi Hendrix Experience. Ihre Show entwickelte sich zu einer Sensation und Hendrix zu einem schwarzen Musiker mit einem weissen Publikum. Stars wie Paul McCartney, John Lennon, Pete Townshend und Eric Clapton waren begeistert.

Letztes Album eroberte Platz eins

Die erste Single der Band, eine Interpretation des amerikanischen Folksongs «Hey Joe», schaffte es auf Platz sechs der britischen Charts. Die Band veröffentlichte bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1969 drei Alben. Darauf waren populäre Titel wie «Purple Haze», «Little Wing» oder «Vodoo Child». Das letzte Album «Electric Ladyland» schaffte es bis auf Platz eins der amerikanischen Billboard-Charts.

Doch das Publikum liebte besonders die Live-Auftritte. Wie Jimi Hendrix mit Fingern, Lippen und Zähnen sein Instrument bearbeitete, zum Liebesobjekt machte und am Schluss oft zerstörte.

«Der Glaube kommt zu den Leuten durch Elektrizität», sagte Hendrix. «Darum spielen wir so laut. Wir wollen, dass unser Sound direkt die Seele der Menschen trifft.»

Jimi Hendrix
Jimi Hendrix bei seinem Auftritt am Love-and-Peace-Festival in Deutschland am 6. September 1970. - dpa

Seine Version der amerikanischen Nationalhymne «The Star Spangled Banner» beim Festival von Woodstock 1969 wurde zum historischen Meilenstein der Musikgeschichte. Bei dem Auftritt imitierte Hendrix mit der Gitarre auf brachiale Weise Maschinengewehre, Bombeneinschläge und Militärflugzeuge. Viele sahen es als Protest gegen den Vietnamkrieg.

Zu seiner Interpretation der US-Hymne sagte er nur: «Ich weiss nicht, Mann. Alles, was ich getan habe, ist sie zu spielen. Ich bin Amerikaner, also habe ich sie gespielt.» Er habe es auch nicht «unorthodox» gefunden, sondern nur wunderschön.

Wurde Jimi Hendrix der grosse Erfolg zum Verhängnis?

In dem TV-Interview verriet Jimi Hendrix dabei auch, wie müde er sei. Er habe die Nacht zuvor nicht geschlafen. Nicht nur die Schlaflosigkeit sollte ihm mehr und mehr zum Verhängnis werden.

Der Aufstieg zum Weltstar und die immensen Erwartungen überforderten ihn. Hendrix begann immer mehr Drogen zu konsumieren und sich zurückzuziehen. Seinen letzten Rausch überlebte er nicht.

Jimi Hendrix
Die Schlaflosigkeit nahm Jimi Hendrix schlussendlich das Leben. - Keystone

Um Hendrix' Tod im Londoner Apartment seiner deutschen Freundin Monika Dannemann rankten sich lange Zeit Gerüchte. Allen Anzeichen und auch der offiziellen Version zufolge aber starb die Gitarren-Legende am 18. September an einem kleinen, elenden und zufälligen Tod. Nach einer Flasche Wein und möglicherweise zu hoch dosierten Schlaftabletten erstickte er an seinem eigenen Erbrochenen.

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