Jean-Pierre Jeunet: «Amélie» hat sein Leben verändert

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Frankreich,

Jean-Pierre Jeunet besitzt ein schönes Haus in der Provence. «Amélie» sei Dank. Aber der französische Regisseur hat dem Film noch viel mehr zu verdanken.

Jean-Pierre Jeunet hat dem Montmartre ein Denkmal gesetzt. Foto: Etienne Laurent/EPA/dpa
Jean-Pierre Jeunet hat dem Montmartre ein Denkmal gesetzt. Foto: Etienne Laurent/EPA/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • 20 Jahre nach dem französischen Kinoerfolg «Die fabelhafte Welt der Amelie» trauert der Regisseur und Autor Jean-Pierre Jeunet dem früheren Paris und Montmartre-Viertel nur bedingt hinterher.

«Natürlich tut es mir weh, dass dort viele Läden, die es vor 20 Jahren noch gab, mittlerweile verschwunden sind», sagte der 67-Jährige der «Süddeutschen Zeitung». «Aber genauso ist es doch in anderen Städten wie New York auch. Neue Restaurants, neue Geschäfte... Unsere Generation trauert eben den Hippies nach, und die Jüngeren werden irgendwann ihren liebsten Handy-Shops nachtrauern. So ist das.»

Der Regisseur von «Delicatessen» oder «Alien - Die Wiedergeburt» sieht «Amelie» - deutscher Kinostart war am 16. August 2001 - als den Film seines Lebens: «Auch heute noch stehen Touristen vor dem Café in Montmartre, wo wir einige Szenen gedreht haben, und machen Selfies.» Er empfinde es als «grosses Privileg, dass etwas so Persönliches von mir zu etwas geworden ist, das man als gesellschaftliches Phänomen bezeichnen kann».

Der Film habe sein Leben verändert. «Das schöne Haus, in dem ich jetzt in der Provence lebe, das habe ich mir ja nur wegen 'Amélie' kaufen können. Und wenn ich das Zirpen der Zikaden hier nicht mehr aushalte, fahre ich zurück nach Paris.»

Zu Hauptdarstellerin Audrey Tautou (44) habe er noch Kontakt - «aber sie arbeitet seit zwei, drei Jahren nicht mehr. Im Moment kümmert sie sich um ihr Kind, aber ich hoffe, dass sie bald wieder spielen wird.»

Heute wäre der Film nach Ansicht Jeunets kaum noch möglich. «Zu eigenartig, zu verschroben, zu schrullig.» Im Filmgeschäft, aber auch in der Mode «haben heute nur noch Leute das Sagen, die vom Marketing kommen», meint Jeunet.

«Es war Netflix, die mich gerettet haben. Das Geld, das ich zur Realisierung einer Science-Fiction-Komödie brauchte, haben sie mir innerhalb von 24 Stunden überwiesen. Anfang 2022 kommt der Film heraus.»

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