Jason Statham, alias «The Beekeeper», ein ehemaliger Elite-Söldner namens Adam Clay, rächt sich unerbittlich und beseitigt seine Feinde.
Jason Statham in einer Szene des Films «The Beekeeper».
Jason Statham in einer Szene des Films «The Beekeeper». (Archivbild) - Daniel Smith/Metro-Goldwyn-Mayer Pictures Inc./dpa

Nach «John Wick» und «The Equalizer» nimmt Jason Statham jetzt als «The Beekeeper» das Gesetz in die eigenen Hände. Auf der Suche nach Vergeltung schaltet der ehemalige Elite-Söldner und Bienenzüchter Adam Clay gnadenlos jeden aus, der sich ihm in den Weg stellt. Im Actionthriller «The Beekeeper» spielt Jason Statham, Star aus Genrekrachern wie «The Transporter», «Fast & Furious» und «The Expendables», einen Mann, der eine skrupellose Organisation von Hackern und Internet-Betrügern auslöschen will und dafür über Leichen geht. «The Beekeeper» startet am 11. Januar in den Deutschschweizer Kinos.

Das stille Leben eines Ex-Elitekämpfers und Eloise

Adam Clay (Statham) will eigentlich nur ein ruhiges und unauffälliges Leben als Bienenzüchter (Beekeeper) führen. Auf dem Anwesen von Eloise (Phylicia Rashad) hat er einen Schuppen gemietet, kümmert sich um seine Bienen und hilft der freundlichen Witwe. Eines Tages wird Eloise Opfer eines gemeinen Internet-Betrugs. Die Kriminellen heimsen Eloises Versicherungen und Ersparnisse ein, räumen ihre Konten und auch noch das einer Stiftung leer, die Eloise betreut – über zwei Millionen Dollar – die Rentnerin nimmt sich daraufhin das Leben.

Durch Eloises Tochter, die FBI-Agentin Verona Parker (Emmy Raver-Lampman), erfährt Clay von dem Betrug. Verona weiss nichts von Clays wahrer Identität. Er war Mitglied der Beekeeper-Spezialeinheit und befindet sich offiziell im Ruhestand. Das Elite-Programm der US-Regierung ist so geheim, dass kaum einer davon weiss, doch ein Anruf bei den alten Kollegen genügt und Clay hat die Übeltäter ausgemacht.

«Wenn die Gesellschaft sich nicht mehr um sich selbst kümmern kann, dann kommt der Beekeeper und stellt die Balance wieder her», sagt Hauptdarsteller Statham zu seiner Rolle. Es beginnt ein Rachefeldzug, auf dem Clay alles in Schutt und Asche legt und jeden übel zurichtet, der ihm im Weg steht. Er trennt Finger ab und schlägt Zähne aus, ohne mit der Wimper zu zucken, und hinterlässt überall Leichen. Verona und ihr FBI-Kollege Matt Wiley (Bobby Naderi) nehmen die Verfolgung auf und kommen dabei einer heiklen Verschwörung auf die Schliche.

Alte Geheimnisse, neue Bedrohungen

Derek Danforth (Josh Hutcherson), der die Internet-Betrugsfirma leitet, ahnt nicht, was auf ihn zukommt. Doch sein Beschützer wider Willen, Wallace Westwyld (hervorragend: Jeremy Irons), ein ehemaliger CIA-Direktor, der eine enge Verbindung zu Dereks mysteriöser Mutter (Jemma Redgrave) hat, klärt ihn über den Beekeeper auf. «Seine Augen werden wahrscheinlich die letzten sein, die du siehst», sagt Westwyld sarkastisch. Ob seine alten CIA-Kontakte dabei helfen können, Clay zu stoppen?

Thematisch folgt «The Beekeeper» Filmen wie «John Wick» oder «The Equalizer», in denen Keanu Reeves und Denzel Washington ebenfalls Elitekiller bzw. Elitesoldaten spielen, die aus dem Ruhestand kommen. Auch optisch weist der visuell ansprechend gefilmte Thriller einige Parallelen zu den beiden auf. Bei einigen absurden Charakteren, die sich Clay in den Weg stellen, wurde «The Beekeeper» sichtbar von den ausgefallenen, comic-haften «John Wick»-Figuren inspiriert. Nicht alle tun dem Film gut – eine durchgeknallte Auftragsmörderin, die an einer Tankstelle zuschlägt, ist geradezu lächerlich.

Die Besessenheit: Adams furchtloser Rachefeldzug

Doch es gibt einen wesentlichen Unterschied. Stathams Adam Clay ist im Gegensatz zu John Wick und Robert McCall geradezu besessen. Er schafft auf seinem moralisch fragwürdigen Rachefeldzug nicht nur unzählige Schurken brutal aus dem Weg. In seinem Streben nach vermeintlicher Gerechtigkeit macht er auch vor Mitarbeitern des FBI, der CIA und anderen Behörden oder Sicherheitskräften keinen Halt.

«Das Gesetz ist das Gesetz», sagt Statham. «Aber manchmal steht das Gesetz dem entgegen, was richtig ist. Die Vorschriften, was erlaubt ist, können hinderlich sein. Deswegen nimmt Adam Clay die Sache selbst in die Hand.»

Die Kollateralschäden machen es dem Publikum, obwohl man sich zugegebenermassen die Rache herbeiwünscht, etwas schwer, Clays Vorgehen nachzuvollziehen, geschweige denn gutzuheissen. Actionmässig überzeugt «The Beekeeper» hingegen. Das liegt auch daran, dass Statham ein akribischer Arbeiter ist. Das zeigte sich beim Setbesuch vor einem Jahr in den Neasden Studios in London, in einem ehemaligen Teppich-Lagerhaus nahe dem berühmten Wembley-Stadion.

«Stunts liegen Statham im Blut»

«Er ist einfach unglaublich.» So schwärmt Co-Darstellerin Raver Lampman im Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Man merkt, dass es ihm im Blut liegt, besonders die grossen Kampfszenen und die Stunts.»

Nach jedem Take schaut sich Statham das Gefilmte auf dem Bildschirm genau an. Eine Szene, in der Clay einen Internet-Betrüger durch eine Scheibe schmeisst, lässt der Perfektionist wiederholen, weil er nicht zufrieden ist. Körperlich in Topform und hochkonzentriert macht der 56 Jahre alte Brite, dessen Karriere als Tänzer in Musikvideos (u.a. «Run To The Sun» von Erasure) begann, seine Stunts selbst.

Regisseur David Ayer hat in der Vergangenheit Actionfilme («Street Kings»), düstere Thriller («End Of Watch») und Superheldenkino («Suicide Squad») gedreht. Drehbuchautor Kurt Wimmer hat eine ähnliche Vita (u.a. «Street Kings», «The Expendables 4»). In «The Beekeeper» kombinieren sie Elemente von allem.

Adam Clay ist in gewisser Weise ein unbesiegbarer Superheld. Lange bekommt er kaum eine Schramme ab. Richtig spannend wird es deshalb nicht. Aber dank einer interessanten Pointe in der Story und der gut inszenierten Actionszenen ist «The Beekeeper» trotz fragwürdiger Moral ein kurzweiliger und unterhaltsamer Actionfilm.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Denzel WashingtonVersicherungenKeanu ReevesRegierungInternetStadionMutterGesetzDollarEmmyCIAFBI