14 Jahre Ehe, zwei Jahre Schlammschlacht und zahllose Titelblätter: Die Scheidung von Ivana und Donald Trump zählt bis heute zu den berühmtesten Rosenkriegen. Ivanas Kunst bestand darin, diese mit erhobenem Haupt zu überstehen - und auch noch Kapital daraus zu schlagen.
Ivana Trump auf dem roten Teppich in Cannes 2007.
Ivana Trump auf dem roten Teppich in Cannes 2007. - Featureflash Photo Agency/Shutterstock

Als erste Ehefrau von Donald Trump (76) - und damit auch seine erste Ex-Frau - sorgte Ivana Trump in den 80ern und 90ern für Schlagzeilen in der ganzen Welt. Der «Spiegel» titelt nach ihrem Tod nun sogar «Die Frau, die Donald Trump erfand». Vor allem aber musste sie sich selbst erfinden. Trump starb am Donnerstag im Alter von 73 Jahren.

Ivana wurde unter dem Mädchennamen Zelnickova 1949 im heutigen Tschechien geboren. Sie war eine talentierte Skifahrerin, studierte Sportwissenschaften und ging in den 70ern nach Kanada. Dort begann sie eine Modelkarriere, lernte Donald Trump bei einem Event kennen und heiratete ihn 1977. Das Paar bekam drei Kinder, Donald Jr. (44), Ivanka (40) und Eric (38). Doch sie war mehr als nur Ehefrau und Mutter: In den 80ern unterstützte sie den Immobilienmogul auch bei seiner Arbeit, so managte sie etwa sein Plaza Hotel in Manhattan.

Begegnung mit der Geliebten

Aufsehen erregten die Trumps besonders mit ihrer Scheidung nach 14 Jahren Ehe - das US-Magazin «People» nennt sie «eine der berühmtesten Scheidungen der Welt». Diese deutete sich schon 1989 an, wie Ivana in ihrem Buch «Raising Trump» später schrieb. Damals rannte sie während eines Skiurlaubs in Marla Maples - die zweite Frau von Donald Trump und damalige Geliebte. Maples soll ihr gesagt haben: «Ich bin Marla und ich liebe deinen Mann. Tust du das?» Trumps Antwort: «'Verpiss dich. Ich liebe meinen Ehemann.' Es war nicht gerade ladylike, aber ich stand unter Schock.»

1990, nur einige Monate später, starteten die Scheidungs-Verhandlungen, erst 1992 sollen sich die ehemaligen Eheleute endgültig geeinigt haben. Dabei hatte Ivana eigentlich einen Ehevertrag unterschrieben.

Schlammschlacht und Rosenkrieg

Damit zufrieden geben wollte sie sich aber nicht: Ihr Anwalt nannte das Dokument «skrupellos und betrügerisch». Da Ivana mit ihrer Arbeit auch zum Trump-Imperium beigetragen hatte, würde ihr mehr zustehen, so die Argumentation. Der Scheidungskrieg zog sich hin - und sorgte immer wieder für Schlagzeilen: So behauptete Ivana, Trump hätte sie während ihrer Ehe 1989 vergewaltigt. Später gab sie zu, diese Anschuldigungen auf Anraten ihrer Anwälte erfunden zu haben.

Ivana Trump bekam schliesslich unter anderem eine Villa in Connecticut, ein Luxusapartment in New York, eine Einmalzahlung von 14 Millionen Dollar sowie Unterhalt für ihre drei Kinder.

Die Zeitungen freute die Schlammschlacht: 2017 erinnerte sich Trump in ihrem Buch, wie «wahnsinnig» das Medieninteresse gewesen sei. «Ich konnte den Fernseher nicht anmachen, ohne meinen Namen zu hören.» Auch nach der Scheidung von Donald Trump, übrigens ihre zweite, machte sie noch Geld damit. Sie schrieb mehrere Bücher über ihre Erfahrungen, eines hiess: «Das Beste kommt erst noch: Scheidung überstehen und das Leben wieder geniessen.»

«Don't get mad, get everything»

Ein Cameo-Auftritt in der 1996 erschienenen Komödie «Der Club der Teufelinnen» unterstrich ihren Status als «erfolgreich geschiedene Frau». Darin spielte sie sich selbst und gibt einer der Hauptfiguren in dem Film den Tipp: «Don't get mad, get everything.» (zu Deutsch: «Werde nicht sauer, hol dir alles.»)

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