Hinter der Fassade: Mini-Serie «Lieben und Lügen» auf Arte

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Deutschland,

Lug und Trug gehören seit jeher zu den menschlichen Schwächen. Eine Mini-Serie auf Arte thematisiert, wie sie sich auf eine Ehe auswirken können - und verknüpft das geschickt mit einer Spionagegeschichte.

Louise (Evelyne Brochu) und Vincent Mercier (Grégoire Colin) haben viele Geheimnisse voreinander. Foto: Arte/Thibault Grabherr
Louise (Evelyne Brochu) und Vincent Mercier (Grégoire Colin) haben viele Geheimnisse voreinander. Foto: Arte/Thibault Grabherr - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie gut oder wie schlecht ein jeder seinen Partner kennt, wird einem oft erst viel zu spät bewusst.

In der Mini-Serie «Lieben und Lügen» ergeht es einem Paar in Paris so.

Auch nach zehn Jahren scheint - zumindest nach aussen hin - das Ehepaar Mercier, Louise (Evelyne Brochu) und Vincent (Grégoire Colin), glücklich zu sein, mitsamt der beiden noch kleinen Kinder. Doch hinter der bürgerlichen Fassade brodelt es. Arte zeigt die französische Produktion, die Regisseur Nicolas Saada in drei Folgen inszenierte, am Donnerstag (28. Februar, 21.45 Uhr) am Stück.

Immer mehr Lügen und Geheimnisse bauen sich zwischen den beiden auf, gegenseitige Zweifel an der Ehrlichkeit oder Treue des anderen nehmen bald Überhand. Vincent verbirgt, was er wirklich über den Cyber-Angriff auf seine neue Viren-Abwehr-Software weiss - bis sich ein junger Kollege von ihm angeblich vor die U-Bahn wirft und stirbt. Vincents amerikanische Frau Louise arbeitet heimlich für die CIA und nimmt über ihre Immobilienfirma Kontakt zu gesuchten Personen auf. Reichlich spät gelangen die Eheleute zu der Einsicht, dass sie aufgrund ihrer Verstrickungen nicht länger zusammenbleiben können - es aber vermutlich müssen.

Die Serie ist in drei Teile gegliedert und nach den Hauptfiguren benannt: Vincent, Louise - und «Die Masken». Drehbuchautor und Regisseur Saada (53, «Espion(s)») lässt die Figuren ihre Masken sehr lange tragen und schafft es, eine verzwickte Spionagegeschichte geschickt mit einer auseinanderbröselnden Ehebeziehung zu verbinden - Liebe und Verrat hängen also unmittelbar zusammen. Anstatt den Rat eines älteren Freundes zu beherzigen, über das zu reden, was sie gegenseitig bedrückt, verdrängt das Paar das Wesentliche lieber und hängt sich an unwesentlichen Dingen auf. Auch eine Paartherapie hilft den beiden nicht wirklich weiter.

Die Serie ist typisch französisch - es wird viel geredet, gegessen und getrunken. Es wird bisweilen amerikanisch gesprochen, dann werden jeweils deutsche Untertitel eingeblendet. Auch damit sollen wohl die beiden Welten symbolisiert werden, in denen sich das Geschehen bewegt.

Die Hauptdarsteller machen ihre Sache gut, und kleine Rollen sind mit Stephen Rea («Utopia», «Counterpart») und Hippolyte Girardot («Occupied», «Marseille») exzellent besetzt. Die insgesamt fast zweieinhalb Stunden sind stellenweise etwas zäh, werden aber insgesamt nicht langweilig.

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