«Haftbefehl»-Doku entfacht unerwarteten Reinhard-Mey-Boom
Die Doku über den Deutschrapper «Haftbefehl» feiert grosse Erfolge und verschafft einem beliebten Liedermacher neue Popularität.

Die Netflix-Doku über den Deutschrapper «Haftbefehl» hat eine völlig unerwartete Nebenwirkung ausgelöst.
Fans entdecken so den Liedermacher Reinhard Mey für sich und verhelfen seinem 1970er-Hit «In meinem Garten» zu neuer Popularität.
Das Lied steigt überraschend in die aktuellen Streaming-Charts ein. Die Verbindung zwischen dem harten Deutschrap und der sanften Liedermacher-Tradition zeigt, wie unterschiedliche Musikwelten plötzlich aufeinandertreffen können.
Soziale Medien als Katalysator: Fans feiern dank «Haftbefehl»-Doku deutschen Liedermacher
Die sozialen Netzwerke fungieren als Verstärker für den unerwarteten Reinhard-Mey-Trend. Junge Nutzer teilen begeistert Videos, in denen sie Meys Lieder interpretieren oder darüber diskutieren.
«Danke, dass du «Haftbefehl» so viel Kraft gegeben hast», kommentiert ein Nutzer. Der Rapper war schwer suchterkrankt und fand Trost in Meys Liedern, berichtet «Deutschlandfunk».

Reinhard Mey steht bereits seit 60 Jahren auf der Bühne. Er hat mehr als 500 Songs geschrieben und komponiert.
Dokumentation als gesellschaftlicher Spiegel
Die Netflix-Produktion «Babo: Die Haftbefehl Story» behandelt Themen wie Drogenkonsum, Nahtoderfahrungen und die Herausforderungen des Lebens in sozialen Brennpunkten. «Haftbefehl», bürgerlich Aykut Anhan, spricht offen über seine dunkelsten Stunden und seinen Kampf mit verschiedenen Problemen.
Seine Musik fungiert als Sprachrohr für Menschen in ähnlichen Lebenssituationen. Der Rapper behandelt in seinen mehrsprachigen Texten Themen wie Kleinkriminalität, Diskriminierung und das Leben in benachteiligten Stadtteilen.
Laut «Der Standard» wurde sein Begriff «Babo» sogar zum deutschen Jugendwort des Jahres 2013 gekürt. Die Dokumentation zeigt eindrucksvoll, wie Musik als Ventil für gesellschaftliche Probleme dienen kann.
Produzent zeigt sich überwältigt vom Erfolg der Doku
Elyas M'Barek war als Produzent an der Doku beteiligt. Der «Bild» verrät er, er habe nicht erwartet, dass die Story «so krass werden würde».

Seine Produktionsfirma 27 KM'B Pictures feiert mit diesem Projekt einen beeindruckenden Einstand. M'Barek beschreibt seine Begegnungen mit «Haftbefehl» als «überlebensgross» und «surreal», was die Authentizität der Dokumentation unterstreicht.
Der 43-Jährige hatte bereits vor vier Jahren die erste Idee für das Projekt entwickelt. Die intensive Recherche und das Eintauchen in «Haftbefehls» Lebenswelt haben sich nun ausgezahlt.












