Diego, Nora und Lionel Baldenweg sind die ersten Schweizer, die zweifach für die World Soundtrack Awards nominiert wurden.
Baldenweg
Diego, Nora und Lionel Baldenweg, Komponisten Geschwister-Trio. - KEYSTONE/Gaetan Bally

Das gab es bislang noch nie: Mit ihrer Zweifach-Nominierung an den World Soundtrack Awards im belgischen Gent schreiben das Schweiz-Australische Geschwistertrio Diego, Nora und Lionel Baldenweg Geschichte für die Schweiz. Wie klingt das Irland der 70er-Jahre? Oder wenn ein Mann in eine heftige Auseinandersetzung mit IRA-Terroristen gerät?

Für den Spielfilm «In the Land of Saints and Sinners» (2023), einer Mischung aus Western und Thriller mit Liam Neeson in der Hauptrolle und unter der Regie von Robert Lorenz, dem langjährigen Produzenten von Clint Eastwood, haben die Baldenwegs musikalische Antworten gefunden, die überzeugen.

Gegen Hans Zimmer & Co.: Die Herausforderung

Für solche Leistungen sind sie als erste Schweizer überhaupt zweifach für die World Soundtrack Awards (WSA) nominiert – in den Kategorien «Discovery of the Year» und «Public Choice». Sie treten damit gegen so bekannte Namen wie Hans Zimmer (Dune 2), Anthony Willis (Saltburn) oder Jerskin Fendrix (Poor Things) an.

In einem früheren Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte Diego Baldenweg: «Wir kreieren Welten und Stimmungen, wir erarbeiten eine Vision, erzählen eine Geschichte». Wie gut das offensichtlich gelungen ist, zeigt nicht nur die doppelte Nominierung jetzt. Anfang des Jahres waren die Geschwister für diese Filmmusik bereits an den Movie Music UK Awards in der Königskategorie «Score of the Year» (Filmmusik des Jahres) nominiert.

Die Baldenwegs: Mehr als nur Musik

Auch in der Werbewelt sorgen sie für Aufmerksamkeit: Die neue Kampagne von Schweiz Tourismus, mit Mads Mikkelsen und Roger Federer in den Hauptrollen, untermalt von Baldenwegs Song «Falling for Autumn», sorgt für Klickrekorde. Der Clip wurde im September lanciert und seither bereits über 34 Millionen Mal angeschaut.

«Unsere Andersartigkeit macht unsere Arbeit besser», erklärte Lionel Baldenweg ihren Erfolg. An der Tatsache, dass sie Geschwister sind, sind die drei indes weniger interessiert als die Medien. «Entscheidend ist, was wir abliefern», sagte Nora Baldenweg.

Diego, Nora und Lionel Baldenweg komponieren seit 2004 Musik für Spielfilme wie «Mein Name ist Eugen» (2005) von Michael Steiner, «180°» (2010) von Cihan Inan oder «Zwingli» (2019) von Stefan Haupt; hinzu kommen Kurzfilme, Serien und Aufträge aus der Werbung.

Anerkennung auf höchstem Niveau

Dafür haben sie mit renommierten Musikern, Orchestern und Dirigenten zusammengearbeitet, wie dem Bandleader Pepe Lienhard, dem Stargeiger Daniel Hope oder dem Dirigenten Paavo Järvi. Für ihr vielfältiges Schaffen wurden die Baldenwegs bereits am Locarno Filmfestival (2010) ausgezeichnet und sie erhielten den Schweizer Filmpreis (2018). An den World Soundtrack Awards 2019 waren sie für «Zwingli» ein Mal nominiert.

Diese Auszeichnungen werden oft als «kleiner Bruder der Oscars» bezeichnet. Sie zählen zu den renommiertesten Filmmusikpreisen der Welt – renommiert auch deshalb, weil hier die World Soundtrack Academy, bestehend aus führenden Komponistinnen, Kritikerinnen, Filmmusikagenten, Publizistinnen und Studio Executives, die Arbeiten beurteilen.

Die World Soundtrack Awards werden am 16. Oktober im belgischen Gent verliehen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Clint EastwoodPepe LienhardRoger FedererAcademy AwardsPepe