In seine Zeit an der Spitze des Bayerischen Rundfunks fielen harte medienpolitische Auseindersetzungen: Intendant Albert Scharf wehrte sich als ARD-Vorsitzender gegen CSU-Vorstösse.
Albert Scharf ist tot. Der langjährige BR-Intendant ist mit 86 Jahren gestorben. Foto: Arne Dedert/dpa
Albert Scharf ist tot. Der langjährige BR-Intendant ist mit 86 Jahren gestorben. Foto: Arne Dedert/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bayerische Rundfunk (BR) trauert um seinen früheren Intendanten Albert Scharf.

Der 86-Jährige sei am vergangenen Wochenende gestorben, teilte der BR in München mit. Der gebürtige Münchner stand bis Ende 2001 zwölf Jahre lang an der Spitze des öffentlich-rechtlichen Senders.

In seine Zeit als ARD-Vorsitzender Mitte der 1990er Jahre fiel eine scharfe politische Auseinandersetzung um das Gemeinschaftsprogramm Erstes Deutsches Fernsehen. Der öffentlich-rechtliche Senderverbund musste sich gegen Vorstösse besonders des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) wehren.

Unter Scharfs Regie als Intendant von März 1990 an startete der Sender unter anderem den Infosender B5 aktuell (heute BR24), den Bildungskanal BR-alpha (heute ARD-alpha) sowie erste Netzangebote mit BR-Online.

Die amtierende BR-Intendantin Katja Wildermuth sagte: «Albert Scharf war ein Visionär. Er hat in seiner Zeit als Intendant Weitsicht und Mut bewiesen und führte den Bayerischen Rundfunk auf einen neuen Weg.» Sein Ziel sei es immer gewesen, dem BR ein unverwechselbares Profil zu verschaffen und dabei für eine breite Öffentlichkeit attraktiv und wichtig zu sein.

Insgesamt arbeitete der Jurist Scharf 36 Jahre für den BR. Seine Karriere dort hatte er zunächst als juristischer Direktor begonnen. Als erster Deutscher war er von 1983 an auch 18 Jahre lang Präsident der Europäischen Rundfunkunion EBU.

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