Epstein-Affäre: Neue Ermittlungen gegen Prinz Andrew
Prinz Andrew steht wegen der Epstein-Affäre erneut unter Druck. Die Londoner Polizei prüft Anschuldigungen wegen einer Schmutzkampagne gegen Virginia Giuffre.

Der britische Prinz Andrew, Bruder von König Charles III., gerät laut dem «ORF» erneut ins Visier der Behörden. Wie die Londoner Polizei bestätigte, werden neue Vorwürfe geprüft.
Neue Vorwürfe zur Epstein-Affäre
Danach soll Andrew versucht haben, vertrauliche Daten von Virginia Giuffre weiterzugeben, um sie zu diskreditieren. Laut «BBC» soll der Prinz dabei seinem Polizeischutzteam Giuffres Sozialversicherungsnummer zugespielt haben.
«The Guardian» berichtet, dass die Hinweise auf eine interne E-Mail aus dem Buckingham-Palast zurückgehen. In dieser habe Andrew seinem damaligen Pressesprecher über die Weitergabe der persönlichen Informationen geschrieben.

Der Zeitpunkt fällt laut dem Bericht in jene Phase, kurz bevor ein Foto öffentlich wurde. Dieses zeigt Andrew und die damals minderjährige Giuffre in London.
Ermittlungen und keine Stellungnahme
Offizielle Stellungnahmen aus dem Palast gibt es nicht. Gegenüber «Mail on Sunday» hiess es laut Recherchen, die Unterlagen stammten aus einem Archiv des US-Kongresses.
Nicht belegt sei jedoch, dass Andrews Auftrag tatsächlich ausgeführt wurde. Der 63-Jährige weist sämtliche Vorwürfe zurück.
Wie die «Zeit» schreibt, teilte der Prinz mit, seine royalen Titel niederzulegen. Lang anhaltende Anschuldigungen würden, so Andrew, «von der Arbeit Seiner Majestät und der königlichen Familie ablenken».
Druck wächst auf den Palast
Zuvor war der Prinz bereits nach der Veröffentlichung von Giuffres Memoiren erneut belastet worden. In Ausschnitten, die «The Guardian» publizierte, bekräftigt die Autorin ihre Vorwürfe gegen Andrew.

Sie beschreibt, wie Epstein und seine Vertraute Ghislaine Maxwell sie dem Prinzen in London vorgestellt hätten.
Thronfolger Prinz William habe laut dem «ORF» klargemacht, dass der Umgang mit dem Bruder des Königs künftig strenger ausfallen solle.
Alte Affäre, neue Enthüllungen
Der Epstein-Skandal belastet das Königshaus seit Jahren. Epstein wurde 2019 wegen des systematischen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger verhaftet und starb kurz darauf in Haft.
Ausserdem liegen nun auch neue Dokumente aus US-Ermittlungen vor, die teils auf britische Verbindungen hinweisen.
Andrews Name tauchte laut «Rundschau Online» in den veröffentlichten US-Gerichtsakten fast 70 Mal auf. Das hat den Druck auf König Charles und den Palast weiter verstärkt. Eine direkte Stellungnahme der Royals steht weiter aus.