Ein Kurier als Lebensretter: In einem Actionfilm mit Gary Oldman wird zu später Stunde im ZDF ziemlich viel gedroht, geballert und gejagt.
Als Kurier kämpft Olga Kurylenko ums Überleben. Foto: Gareth Gatrell/ZDF/dpa
Als Kurier kämpft Olga Kurylenko ums Überleben. Foto: Gareth Gatrell/ZDF/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Frau jagt auf einem Motorrad durch die Nacht - sie soll einem Kronzeugen ein wichtiges Paket überbringen.

So beginnt der Actionfilm «The Courier - Tödlicher Auftrag». Er läuft an diesem Samstag um 23.35 Uhr im ZDF.

Eine Kirche in New York ist Schausplatz eines spektakulären Schauspiels. Der Verbrecherchef Ezekiel Mannings (Gary Oldman) wird von einem starken Polizeiaufgebot festgenommen und fortan in seinem komfortablen Appartement unter Hausarrest gestellt. Zur selben Zeit wird ihm vor einem örtlichen Gericht der Prozess gemacht, bei dem der Kronzeuge Nick Murch (Amit Shah) per Videoschaltung aussagen soll.

Murch hat einen Mord beobachtet, ist im Zeugenschutzprogramm und in einem Londoner Luxushotel untergebracht, wo er streng bewacht wird. Dort taucht ein Kurier (Olga Kurylenko) mit einem Koffer auf - aus dem wenig später ein tödliches Zyankaligas entweicht. Nur Murch - er ist gerade im Bad - und der Kurier überleben. Sie fliehen in die Tiefgarage.

Dort spielt sich das ganze weitere Geschehen ab. Denn in Sicherheit sind die beiden nicht - Polizist Bryant (William Moseley) steht auf Mannings Gehaltsliste und bekämpft die zwei aufrecht Kämpfenden mit seinen Komplizen bis aufs Blut. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn der ganze Film ist eine reine Orgie aus viel Blut und übler Ballerei - die Leichen sind nicht annähernd zu zählen. Was im Grunde egal ist, denn es handelt sich durchweg um mies gelaunte Profikiller oder Psychopathen, oft beides gleichzeitig.

Regisseur Zackary Adler (45, «American Romance») hat einen ziemlich üblen Film inszeniert, der von Anfang an auf viel Brutalität und wenig Logik setzt. Es gibt keine Wendungen, kaum Handlung, sinnlose Dialoge, zu Lachen sowieso nichts. Und dass die Korruption bis in die höchste Polizei-Ebene reicht, ist auch keine Überraschung mehr.

Zu vielen Schiessereien läuft klassische Musik (was sie wohl erhöhen soll), und zudem sind diese Szenen in rotes Licht getaucht (was vielleicht die Hölle sein könnte). Aber all das vermag nicht darüber hinwegzutäuschen, dass selbst diese Actionszenen ziemlich miserabel sind.

Allein Olga Kurylenko (43, «The Room», «Sentinelle») als namenloser Kurier und ehemalige Kämpferin im Syrien-Krieg vermag hier halbwegs zu überzeugen. Zumal sie eine Rolle spielt, die üblicherweise männlichen Kollegen vorbehalten ist.

Was Gary Oldman (63, «Mank», «The Woman in the Window») in diesen Film verschlagen hat, bleibt völlig unerfindlich - er spielt den eiskalten Boss mit Augenklappe ebenso lustlos wie eindimensional. Irgendwie passt das aber zum ganzen Film.

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