Eddie Palmieri gestorben – Latin Jazz verliert eine Legende
Der legendäre Pianist Eddie Palmieri ist mit 88 Jahren gestorben. Sein musikalisches Erbe prägt den Latin Jazz bis heute.

Der herausragende Latin Jazz- und Salsa-Pianist Eddie Palmieri ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Das bestätigt das Plattenlabel Fania Records.
Palmieri starb am Mittwoch in seinem Haus in New Jersey, nachdem er längere Zeit krank war, berichtet «Swissinfo». Geboren 1936 als Sohn puerto-ricanischer Einwanderer in New York, war Eddie Palmieri bekannt für seine Experimentierfreude.
Er verband afrokaribische Rhythmen mit Jazz, Rock und Funk und gewann als erster Latino 1975 einen Grammy. Es folgten insgesamt sieben weitere Auszeichnungen.
Eddie Palmieri war ein besonderes Konzerttalent
Sein erstes Orchester, La Perfecta, gründete er 1961 und setzte mit ungewöhnlicher Instrumentierung Massstäbe. Sein Spiel war berühmt für furiose Konzerte, bei denen er häufig mit Ellbogen auf die Tasten schlug.

Dies brachte ihm Spitznamen wie «Rompeteclas» und «The Madman of Salsa» ein.
Sein musikalisches Schaffen
Eddie Palmieri zählt zu den Mitbegründern des Salsa-Booms der 1970er und 1980er Jahre: Inbesondere durch seine Songs «Vámonos Pa’l Monte», «Azúcar» und «La Malanga». Neben seiner künstlerischen Tätigkeit setzte er sich auch politisch ein, etwa mit dem Song «Justicia», der Gleichberechtigung forderte.
Ein bemerkenswertes Ereignis war sein Konzert 1972: Dieses gab er für die Insassen des Sing-Sing-Gefängnisses bei New York. Das Konzert wurde später als Live-Album veröffentlicht.
Erstmals wurde seine Musik damit auch in einem besonderen sozialen Kontext gewürdigt, berichtet «Swissinfo». Eddie Palmieri galt als einer der kreativsten Musiker im Latin Jazz.