Domian live

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Deutschland,

Jede Nacht sass Domian am Telefon und hörte sich die Probleme fremder Menschen an - bis er vor drei Jahren Schluss damit machte. Nun kommt der Moderator mit einer neuen TV-Talkshow zurück.

Jürgen Domian talkt wieder - aber jetzt nicht mehr zu nachtschlafender Zeit. Foto: Henning Kaiser/dpa
Jürgen Domian talkt wieder - aber jetzt nicht mehr zu nachtschlafender Zeit. Foto: Henning Kaiser/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kult-Talker talkt wieder - jetzt aber zu etwas früherer Uhrzeit und von Angesicht zu Angesicht: Jürgen Domian kehrt mit einer neuen Live-Talkshow ins Fernsehen zurück.

Start ist am Freitag (8. November, 23.30 Uhr) im WDR Fernsehen, weitere Ausgaben sind für die folgenden drei November-Freitage geplant.

Bekannt ist Domian durch seine gleichnamige Telefontalk-Sendung, die er 21 Jahre lang im WDR Fernsehen und bei Radio 1Live moderierte. Als eine Art nächtlicher Kummerkasten konnten Sorgengeplagte ihn anrufen und ihm ihr Herz ausschütten. Und das taten sie reichlich: Ob schwere Krankheiten, ausgefallene Sexpraktiken, Gewalterfahrungen oder auch lustige Begebenheiten: Es gibt wohl kaum ein Thema, das nicht irgendwann zur Sprache kam. Und als Zuhörer überlief einen so manches Mal ein Schauer und man wunderte sich, was es doch für Leute gibt.

Legendär zum Beispiel ein Anrufer, der erzählte, dass er sich einmal im Monat aus Hackfleisch einen Frauenkörper forme. Oder ein Neonazi, der aus der Szene aussteigen wollte.

Ende 2016 machte Domian auf eigenen Wunsch Schluss mit seiner Sendung. Die Nachtarbeit zehre an ihm, sagte er damals zur Begründung. Er wolle auch mal ein normales Leben führen und wieder häufiger die Morgensonne sehen.

«Ich habe der Nachtarbeit keine Sekunde nachgeweint», bekräftigt er jetzt, drei Jahre später. «Aber ich habe gemerkt, dass mir das Talken fehlt, vor allem das intensive Gespräch mit unterschiedlichen Menschen.»

Solche Unterhaltungen will er in seiner neuen Show «Domian live» wieder führen. Anders als früher wird der 61-Jährige seine Gesprächspartner dann nicht nur hören, sondern auch anschauen können. «Es ist ein grosser Zugewinn für mich zu sehen wie der andere sitzt, wie er guckt, welche Mimik und Gestik er hat», sagt Domian.

Pro Sendung wird er in der Kölner WDR-Kantine nacheinander mit etwa vier Gästen sprechen - mit wem und worüber, das wird er erst in dem Moment erfahren. «Bis dahin weiss ich von nichts», versichert der Journalist. Interessenten konnten sich in den vergangenen Monaten bewerben, die Redaktion wählte ohne Rücksprache mit ihm die Gäste aus.

Tabu-Themen solle es nicht geben, sagt Domian, der in der neuen Show eine «behutsame Weiterentwicklung» seiner früheren Sendung sieht. «Ich glaube, dass 85 Prozent der Leute, die sich per Telefon in der Nacht geäussert haben, auch vor eine Kamera treten würden.» So wie früher werde er seine Gäste mit Vornamen anreden und duzen - «das sind die Leute so von mir gewohnt».

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