Auf der Leinwand hat er sich rar gemacht, aber im Ruhestand ist Richard Gere nicht. Der Schauspieler und Philanthrop kämpft für die Menschenrechte und ist Vater von zwei kleinen Kindern.
Schauspieler Richard Gere wird 72. Foto: Jörg Carstensen/dpa-Zentralbild/dpa
Schauspieler Richard Gere wird 72. Foto: Jörg Carstensen/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Er hat nicht mehr ganz den Schlafzimmerblick, der ihn berühmt machte.

Doch wenn Richard Gere heute Geburtstag feiert, sind es sowieso nicht mehr nur das verschmitzte Lächeln und die funkelnden Augen des ehemaligen «Sexiest Man Alive», an die seine Fans denken.

Der Mann, der an der Seite von «Pretty Woman» Julia Roberts brillierte, hat sich längst auch einen Namen als grosser Humanist gemacht. Heute feiert der Golden-Globe-Gewinner und Freund des Dalai Lama seinen 72. Geburtstag.

Ganz ruhig wird die Feier nicht ablaufen, Richard Gere und seine dritte Frau Alejandra Silva - die Hochzeit fand im April 2018 statt - sind Eltern von zwei kleinen Kindern.

Richard Tiffany Gere wurde 1949 in Philadelphia geboren. Er wuchs als Sohn eines Versicherungsvertreters und einer Hausfrau auf einer Farm auf. Der musikalische Junge galt als der Introvertierte unter den fünf Geschwistern. Richard studierte Philosophie, doch dann lockte das Theater.

In der Londoner Inszenierung des Musicals «Grease» kam er erstmals gross heraus. Eine Rolle als Homosexueller in einem deutschen Konzentrationslager in Martin Shermans Drama «Bent» brachte ihm den Vergleich mit dem jungen Marlon Brando ein.

Den Durchbruch zum Hollywoodstar schaffte Gere 1980 mit «Amercan Gigolo», der den furchtbaren dt. Titel «Ein Mann für gewisse Stunden» hat. «Offizier und Gentleman» gab seiner Karriere weiter Antrieb. Nach etlichen Flops gewann er 1990 als bestechlicher Cop in «Internal Affairs» die Publikumsgunst zurück. Für «Pretty Woman» mit Julia Roberts entschied sich Gere anfangs nur des Geldes wegen, wie er in einem Interview zugab. Erst beim Drehen habe er Gefallen an der Geschichte gefunden.

Gere stand mit vielen grossen Hollywood-Damen vor der Kamera. So wie mit Kim Basinger in «Eiskalte Leidenschaften» (1992) oder mit Jodie Foster in dem Südstaaten-Epos «Sommersby» (1993).

Als geschickter Strafverteidiger in dem Musical «Chicago» gewann er 2003 den Golden Globe für die beste männliche Darstellung. Einige Kritiker halten aber «Arbitrage» (2012) für die Bestleistung seiner langen und erfolgreichen Karriere, ein Thriller um Geld und Gier.

Gere war über 40, als er schliesslich Cindy Crawford heiratete, Schauspielkollegin und Model. Nach der Scheidung vier Jahre später zog er mit dem ehemaligen James-Bond-Girl Carey Lowell zusammen. Das Paar, das einen gemeinsamen Sohn hat, liess sich ebenfalls scheiden.

Im fortschreitenden Alter machte Gere mehr und mehr als Philanthrop auf sich aufmerksam. Ein Teil seiner Gagen fliesst in die nach ihm benannte Stiftung, die humanitäre Projekte in aller Welt unterstützt. Mit «Survival International» kämpft der Filmstar für die Rechte indigener Völker.

Gere wandte sich schon vor vielen Jahren dem Buddhismus zu. Ihn verbindet eine tiefe Freundschaft mit dem Dalai Lama. Bei dessen Vorträgen sitzt er manchmal neben ihm auf der Bühne. Eine weitere Erfüllung fand der Superstar im Glauben. Und im Exil des religiösen Oberhaupts der Tibeter, dem indischen Dharamsala, hält sich Gere häufig zum Meditieren auf. Immer wieder setzte sich Gere für die Rechte des tibetischen Volkes ein und prangerte unter anderem bei der Oscar-Verleihung 1993 Chinas Politik in Tibet an. Seitdem ist er in Peking unerwünscht.

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