Filmemacher Denis Villeneuve hat einen neuen Blockbuster am Start. Zu sehen sind viele Stars in seiner Verfilmung von «Dune».
Denis Villeneuve
Denis Villeneuve auf dem roten Teppich. - Bang

Das Wichtigste in Kürze

  • Denis Villeneuve hat das Epos «Dune» neu verfilmt.
  • Vor ihm scheiterten viele an dieser Aufgabe.
  • Ob der neue Film ein Erfolg wird, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
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Denis Villenueve zeigt Mut. Er wagt sich mit einem Millionen-Budget an die Verfilmung von «Dune». Im Gepäck hat er imposante Bilder und ein Star-Ensemble.

Frank Herbert veröffentlichte in den 1960er Jahren sein bahnbrechendes Epos «Der Wüstenplanet», das sich weltweit über zwölf Millionen Mal verkaufte. Doch seitdem versuchten mehrere Regisseure, den Science-Fiction-Stoff zu verfilmen – fast alle scheiterten.

Ein Projekt von Ridley Scott etwa kam gar nicht erst zustande. Genauso wie ein Film in den 70ern: An diesem sollten Salvador Dalí, Mick Jagger, Pink Floyd und HR Giger beteiligt sein. Regisseur David Lynch schuf 1984 mit «Der Wüstenplanet» dann den ersten Kinofilm, der an den Kassen allerdings spektakulär floppte.

Viele Stars bei «Dune» mit dabei

Nun traut sich der Kanadier Denis Villeneuve («Arrival» und «Blade Runner 2049») an die Vorlage. Er legt einen multimillionen Dollar schweren Blockbuster mit imposanter Starbesetzung vor.

Im Mittelpunkt steht hier der Wüstenplanet Arrakis, der auch als Dune bekannt ist. Nur dort gibt es im Jahr 10191 die wertvolle Substanz Spice. Deswegen wird der Planet seit langer Zeit bereits von anderen Mächten der Galaxie ausgebeutet und seine Bewohner, die Fremen, unterdrückt. Die Geschichte von «Dune» beginnt, als der Herzog Leto Atreides (Oscar Isaac) vom Imperator einen Auftrag erhält: Er soll den Abbau auf Dune übernehmen.

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Rebecca Ferguson (l-r), Zendaya, Javier Bardem und Timothée Chalamet gehören zur hochkarätigen Besetzung von «Dune». - dpa

Gemeinsam mit seinem Sohn Paul (Timothée Chalamet) und dessen Mutter (Rebecca Ferguson) reist er zum Wüstenplaneten. Er hofft auf eine friedliche Zusammenarbeit mit den Fremen.

Er merkt aber schnell, dass er Spielball des Imperators und mitten in einem Machtkampf mit anderen Herrschern gelandet ist. Zu diesen zählt etwa Baron Harkonnen (Stellan Skarsgård). Die Atreides-Familie wird angegriffen, die Wüstenstadt in Trümmer gelegt.

Starke Bilder, grosses Budget

Es sind imposante Kampf- und Actionszenen, die Regisseur Denis Villeneuve inszeniert. Gemeinsam mit dem deutschen Spezialeffekt-Künstler Gerd Nefzer erschafft er dabei eine ganz eigene, faszinierende Welt. Nefzer gewann bereits für «Blade Runner 2049» einen Oscar.

Jeder Einstellung ist anzusehen, wie gross das Budget für diesen Film war: Flugzeuge, die an metallene Hornissen erinnern, Feuerbälle, die vom Himmel fallen, gigantische Sandwürmer, die aus der Wüste auftauchen. Armeen, die in futuristischer Montur gegeneinander antreten.

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Denis Villeneuve während dem Toronto International Film Festival am 11. September 2021. - Keystone

Viel wuchtiger kann man so etwas wohl nicht auf die grosse Leinwand bringen. Unterlegt ist das alles mit drohender Musik des deutschen Komponisten Hans Zimmer.

Doch «Dune» ist nicht nur Action- und Spektakel-Kino mit dem klassischen Kampf Gut gegen Böse. In rund zweieinhalb Stunden baut Denis Villeneuve immer wieder Subtext und Raum für Interpretationen ein. So ist es sicher kein Zufall, dass die Fremen Kleidung wie die Menschen in der arabischen Welt tragen. Es geht um Gier und Ausbeutung, um Imperialismus, Unterdrückung und Aufbegehren.

Dem jungen Paul kommt dabei eine besondere Rolle zu: Als Thronfolger muss er seinen eigenen Weg finden, seinen Talenten vertrauen und wird so zum Hoffnungsträger für eine friedliche Zukunft. Der 25-jährige Chalamet verkörpert das perfekt – als schmächtiger und unterschätzter Sohn genauso wie als unerschrockener Kämpfer.

Denis Villeneuve bringt die Leinwand zum Beben

Denis Villeneuve gelingt damit ein seltenes Kunststück: Sein «Dune» ist Blockbusterkino im besten Sinn, bringt die Leinwand zum Beben und ist jeden Euro der Eintrittskarte wert. Doch auch Fans des Arthousekinos kommen auf ihre Kosten, ist «Dune» doch clever erzählt und kann durchaus zum Nachdenken anregen.

«Dies ist erst der Anfang», sagt die junge Fremen-Kämpferin Chani (Zendaya) kurz vor Ende des Films. Denn auch das ist klar: Dieses Werk ist angelegt als Auftakt eines Mehrteilers wie «Star Wars».

Mindestens einen weiteren Film aus diesem Universum will Villeneuve noch erzählen. Doch ob ihm das gelingt und sein «Dune» nicht ähnlich scheitert wie die der Vorgänger? Das wird sich in den nächsten Wochen wohl an den Kinokassen entscheiden.

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