Zeugin: Diddy hielt sie über die Brüstung im 17. Stock
Weitere schwere Vorwürfe im «Diddy»-Prozess: Eine Zeugin berichtet, der Ex-Musik-Mogul habe sie über die Brüstung eines Balkons im 17. Stock baumeln lassen.

Sean «Diddy» Combs muss sich wegen schwerer Vorwürfe vor Gericht verantworten. In dieser Woche sagte mit Bryana Bongolan eine enge Freundin der Sängerin und Combs-Ex Cassie Ventura aus.
Die Modedesignerin verklagt Combs auf Schadenersatz in Millionenhöhe. Sie wirft Combs sexuelle Belästigung, Körperverletzung und Drogenmissbrauch vor, wie «Musikexpress» berichtet.
Bongolan berichtete vor Gericht von mehreren Vorfällen, etwa bei einem Fototermin im Jahr 2015, wie der «Stern» berichtet. Bei diesem habe Combs ihr mit den Worten «Ich bin der Teufel und ich könnte dich töten» gedroht.
Todesangst im 17. Stock
Zudem schilderte Bongolan einen mutmasslich traumatischen Vorfall, der sich im Jahr 2016 ereignet habe. Demnach habe Combs sie im 17. Stock eines Hochhauses in Los Angeles auf das Balkongeländer gehoben, so der «Stern».

Dann habe er sie für rund 15 Sekunden über die Brüstung gehalten. Die Zeugin gab an, um ihr Leben gefürchtet zu haben und bis heute unter Alpträumen zu leiden.
Die Zeugin beschrieb auch, dass sie von Combs gegen einen Tisch geworfen worden sei, bevor Cassie Ventura eingriffen habe. Sie habe sich damals aus Angst vor Combs nicht an die Polizei gewandt, so der «Stern».
Drohungen und Drogenmissbrauch
Bongolan sagte aus, Combs sei damals unter Drogeneinfluss gewesen. Auch sei sie Zeugin geworden, wie er ein Messer nach Cassie Ventura geworfen habe.

Im Rahmen des Diddy Prozesses wurde auch der massive Drogenkonsum im Umfeld des Musikers thematisiert. Bongolan gab an, gemeinsam mit Ventura regelmässig Substanzen wie Kokain, Ketamin, Marihuana und GHB konsumiert zu haben.
Viele dieser Drogen seien von Combs bereitgestellt worden. Sie habe Ventura über Jahre hinweg OxyContin besorgt und auch für Combs selbst einmal Kokain gekauft, so Bongolan lweiter.
Verteidigung stellt Glaubwürdigkeit infrage
Der Prozess gegen Sean Combs läuft bereits seit mehreren Wochen in New York. Neben Bryana Bongolan haben zahlreiche weitere Zeuginnen ausgesagt, wie «BBC» berichtet.
Die Verteidigung versucht, die Glaubwürdigkeit der Zeuginnen zu erschüttern. Combs selbst hat alle Vorwürfe entschieden zurückgewiesen und plädiert auf nicht schuldig.
Seine Anwälte bezeichneten die Aussagen Bongolans als frei erfunden. Es handle sich um Versuche, den Ruf des Rappers zu schädigen und an sein Vermögen zu gelangen.