Schon im März wollten der britische König und seine Gemahlin nach Frankreich reisen. Doch die Rentenproteste machten die Pläne zunichte.
König Charles III. und seine Gemahlin Camilla treffen Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron (r).
König Charles III. und seine Gemahlin Camilla treffen Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron (r). - Jonathan Brady/PA Wire/dpa

Es hätte der erste Staatsbesuch sein sollen – nun werden König Charles III. und Camilla ein halbes Jahr später als ursprünglich vorgesehen in Frankreich erwartet. Ab heute will das britische Königspaar zum dreitägigen Staatsbesuch in Paris und Bordeaux weilen.

Zum Auftakt werden die beiden am Nachmittag mit einer Zeremonie am Pariser Triumphbogen empfangen. Der französische Präsidentenpalast sieht die Visite als Zeichen der starken Bindung zwischen Frankreich und Grossbritannien.

Besuch zuvor verschoben

König Charles III. will heute mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron sprechen. Neben den britisch-französischen Beziehungen soll es in dem Gespräch auch um die Lage im Sahel und in der Ukraine gehen. Ebenso wollen sich die beiden zu Klima und Biodiversität austauschen, hiess es aus Paris. Macron und Charles hätten ein freundschaftliches und vertrauensvolles Verhältnis. Am Abend richten Macron und seine Frau Brigitte für das Königspaar dann ein Staatsbankett mit zahlreichen Gästen im berühmten Schloss Versailles vor den Toren von Paris aus.

Eigentlich hatte das britische Königspaar bereits im März (26. bis 29.3.) nach Frankreich reisen wollen – zum ersten Staatsbesuch von König Charles nach der Thronbesteigung. Wegen der heftigen Proteste gegen Macrons Reform zur schrittweisen Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre wurde die Visite kurzfristig verschoben. Für Macron war es ein weiterer Schlag in dem ungemütlichen Kampf um seine Reform. Deutschland rückte durch die Absage zum ersten Ziel des Königs auf (29. bis 31. März).

Treffen zwischen Starmer und Macron

Mehr als der anstehende Besuch ihres Königs beschäftigte die britischen Medien am Dienstag ein Treffen zwischen Oppositionschef Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Paris. Umfragen zufolge liegt Starmers Labour-Partei in der Wählergunst weit vor den regierenden Konservativen von Premierminister Rishi Sunak. Dass ihn der französische Präsident empfing, wurde weitgehend als Bestätigung dafür gewertet, dass Starmer in den Augen der Welt ein Premierminister in spe ist.

Die Gespräche mit Macron seien «sehr konstruktiv» verlaufen, sagte Starmer nach dem Treffen vor britischen Journalisten. Es sei um ein breites Spektrum an Themen gegangen, darunter «die Beziehung zwischen unseren beiden Ländern» und «Wohlstand und Sicherheit». Starmer hatte in den vergangenen Tagen angekündigt, wieder eine engere Beziehung zu den europäischen Nachbarn und der EU anzustreben, sollte seine Partei die für kommendes Jahr erwartete Parlamentswahl gewinnen.

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