Britsoul-Sängerin Lianne La Havas ist so frei

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Deutschland,

Wer sein drittes Studioalbum nach sich selbst benennt, will damit meist etwas aussagen. Bei Lianne La Havas, dieser tollen britischen Soulpop-Sängerin, ist es ein klares Statement nach fast zehn Jahren Karriere: Seht her, ich bin so frei.

Das dritte Album ist ein Neuanfang: Lianne La Havas. Foto: Facundo Arrizabalaga/EPA/dpa
Das dritte Album ist ein Neuanfang: Lianne La Havas. Foto: Facundo Arrizabalaga/EPA/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Sie hatte sich rar gemacht nach zwei erfolgreichen Alben voller Songperlen zwischen Soul, Pop und Folk.

Um klar zu machen, dass die dritte Studioplatte ein Neuanfang ist, hat Lianne La Havas sie, wie sonst eher bei einem Debüt üblich, nach sich selbst benannt - als Ausdruck künstlerischer Freiheit.

Das Cover-Foto zeigt die 30 Jahre alte, in London als Tochter einer Jamaikanerin und eines Griechen geborene Sängerin fröhlich lachend mit beeindruckender Lockenpracht. Neben purer Lebensfreude wie im Lied «Read My Mind», in dem La Havas offenherzig übers Babymachen singt, sind auf diesem bei Warner Music erschienenen Album auch nachdenkliche und melancholische Töne zu hören. Schliesslich geht es um den oft spannungsvollen Bogen einer Liebesbeziehung zwischen «Bittersweet» und «Sour Flower».

Eine Tanzmaus mit oberflächlichen Texten war diese einst von Prince protegierte Künstlerin noch nie. Wie schon auf «Is Your Love Big Enough?» (2012) und «Blood» (2015), die jeweils in die Top 5 der britischen Albumcharts gelangten, setzt La Havas auf niveauvollen Pop. Wieder krönt sie mit leicht rauchiger, nie überforderter Stimme ihre edlen Balladen und Midtempo-Songs.

Der Clou des Albums ist gleichwohl eine Coverversion: La Havas hat sich das Elektropop-Stück «Weird Fishes» von Radiohead genommen und daraus einen modernen Soulsong gebastelt. So macht man das mit Fremdmaterial: ein Lied im Kern erhalten, ihm aber den eigenen Stempel aufdrücken.

«Sämtliche Entscheidungen, die man auf diesem Album hört, waren meine», sagt die Sängerin selbstbewusst. «Ich wage zu behaupten, dass ich einem puren künstlerischen Ausdruck noch nie so nah gekommen bin.» Was die Sexyness einiger neuer Lieder angeht, fügt sie hinzu: «Ich bin jetzt eine erwachsene Frau, daher bin ich weniger schüchtern und zaghaft, wenn es darum geht, bestimmte Dinge zu sagen.» Diese Offenheit steht Lianne La Havas gut - und beschert der Pop-Welt ein tolles, anspruchsvolles Sommeralbum.

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