Banksy hinterfragt Kunsthandel nach Versteigerung von Gemälde
Sein Gemälde, das Schimpansen im britischen Parlament zeigt, brachte letzte Woche einen Mega-Erlös ein. Der Street-Art-Künstler Banksy findet das nicht gut.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Gemälde mit Schimpansen von Banksy wurde für elf Millionen Euro versteigert.
- Dem Street-Art-Künstler selbst gefällt das gar nicht.
Das britische Unterhaus voller Schimpansen: Für ein Gemälde des so berühmten wie unbekannten Künstlers Banksy wurden beim Auktionshaus Sotheby's umgerechnet rund elf Millionen Euro erlöst. Der Street-Art-Künstler selbst hat sich daraufhin mit einer Kritik zu Wort gemeldet.
«Eine Schande, dass es nicht mehr mir gehörte», schrieb Banksy in der Nacht zum Freitag auf Instagram. Dazu postete er ein Zitat des Kunstkritikers Robert Hughes. Dieses besagt: Kunstwerke seien leider zum «speziellen Eigentum von jemandem geworden, der es sich leisten kann».
«Angenommen, jedes lohnenswerte Buch würde eine Million Dollar kosten: Stellen Sie sich vor, welch katastrophale Auswirkung das auf die Kultur hätte.»
Gemälde zeigt britisches Unterhaus voller Schimpansen
Donnerstagabend letzte Woche war das grösste bekannte Banksy-Gemälde beim Londoner Auktionshaus Sotheby's versteigert worden. Es zeigt das britische Unterhaus voll besetzt mit Schimpansen. Weder zum Verkäufer noch zum Käufer gab es Angaben.

Der Titel «Devolved Parliament» ist ein Wortspiel mit dem politischen Begriff, der in Grossbritannien für die Reform des Zentralstaats steht. Wörtlich bedeutet «devolved» eigentlich «übertragen», es kann aber auch als Gegenteil von «evolved» («entwickelt») verstanden werden.
Banksy übt schon länger Kritik aus
Im vergangenen Jahr hatte Banksy mit einer kritischen Aktion bei Sotheby's grosses Aufsehen erregt. Das Bild «Girl with a Balloon» war für umgerechnet knapp 1,2 Millionen Euro versteigert worden.
Kurz nachdem der Hammer fiel, lief das Gemälde zum Erstaunen der Teilnehmer durch einen im Rahmen verborgenen Schredder. Übrig blieb nur der obere Teil des Bildes, der Rest hing in Streifen herunter. Banksy stellte die Aktion später auf seinem Instagram-Account im Internet als von langer Hand geplante Kritik am Kunstmark dar.