Australien: Magazin zeigt zu Interview das falsche schwarze Model
«Australien, Du hast noch viel zu tun...» Ein Magazin interviewte ein berühmtes schwarzes Model und publizierte dazu ein Bild eines anderen schwarzen Models.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein südsudanesisch-australisches Model gab einem Magazin in Down Under ein Interview.
- Darin sprach die schwarze Frau auch über die Einstellung der Menschen zu Hautfarben.
- Das Magazin druckte dann zum Text ausgerechnet das Bild eines anderen schwarzen Models ab.
Eine australische Zeitschrift musste sich diese Woche für einen groben Fauxpas entschuldigen. Das «WHO»-Magazin publizierte zu einem Interview über das südsudanesisch-australische Model Adut Akech, ein Bild von Flavia Lazarus – einem anderen schwarzen Model.
Adut Akech erschien im Nachgang der Melbourne Fashion Week in dem Magazin. Auch Flavia Lazarus war in Melbourne auf dem Catwalk zu sehen. Das Magazin erklärte, man habe von der Agentur, die das Interview durchführte, ein falsches Bild erhalten. Man habe direkt mit Adut Akech gesprochen und sich entschuldigt.
Auch die betroffene PR-Agentur bedauerte den Fehler zutiefst und bezeichnete den Vorfall als «inakzeptabel». In einer von «ABC» zitierten Erklärung heisst es: «Der Fehler war administrativ und unbeabsichtigt und wir entschuldigen uns aufrichtig für diesen Fehler und jede Störung, die er bei den beteiligten Modellen und unserem Kunden, der Stadt Melbourne, verursacht hat.»
«Fühle mich zutiefst betroffen»
In dem Interview diskutierte Adut Akech über die Einstellung der Menschen zu Hautfarben allgemein und über ihre Karriere in der Fashion-Industrie. Zudem sagte sie, sie wolle ihre Bekanntheit dazu nutzen, eine Diskussion darüber anzuregen, wie Flüchtlinge von der Allgemeinheit angesehen werden. Die erst 19-jährige Akech floh aus dem Südsudan nach Kenia, wo sie in einem Flüchtlingslager lebte, bevor sie 2008 in Australien Asyl suchte.

Nach der Veröffentlichung des Interviews sagte das Model, dass sie und Flavia Lazarus sich von dem Fehler zutiefst betroffen fühlen. Sie schrieb auf Instagram: «Das ist ein Riesending, weil ich in meinem Interview genau darüber gesprochen habe. Nun habe ich das Gefühl, dass das wofür ich stehe und worüber ich gesprochen habe, zunichtegemacht wurde.»
Weiter schrieb sie, dass der Vorfall zeige, dass gewisse Personen sehr «ignorant» und «engstirnig» seien und dass diese Personen denken, dass jedes schwarze Mädchen oder alle afrikanische Menschen gleich aussehen würden. «Ich denke, das wäre bei einem weissen Model nicht passiert», so Akech.
«Australien du hast noch viel zu tun»
Sie stellte in dem Statement klar, dass es ihr nicht darum gehe, das Magazin schlecht zu reden. Die Verantwortlichen hätten sich schliesslich bei ihr persönlich entschuldigt. Ihr gehe es aber darum, zu erklären, wie sie sich fühle. Denn sie sei wütend und fühle sich nicht respektiert. «Wir müssen nun eine wichtige Diskussion führen.»
Akech fügte hinzu, dass der Vorfall ein «Weckruf für die Menschen in der Branche» sein sollte. Grosse Magazine sollten Faktenhecks durchführen, vor allem dann «wenn es sich um echte Storys handelt und nicht um Gerüchte.»
Und weiter: «An die, die bei Shows arbeiten und Fotos schiessen: Es ist wichtig, dass ihr die Namen von Models nicht verwechselt.» Zum Schluss schreibt sie: «Australien du hast noch viel zu tun und du musst besser werden», so das Model.