Aus für TV-Gala Goldene Kamera
Die Goldene Kamera als jährliche Preisgala im ZDF soll abgeschafft werden. In ihrer bisherigen Form im Fernsehen wird sie im März zum letzten Mal stattfinden.

Das Wichtigste in Kürze
- Die jährliche Film- und Fernsehverleihung Goldene Kamera wird abgeschafft.
- Grund dafür sei das schwindende Interesse der Zuschauer.
Die Goldene Kamera gibt es seit mehr 50 Jahren – zuletzt hatte es jedoch starken Quotenschwund gegeben. Deshalb findet im März 2020 mit der 55. Verleihung die «vorerst letzte TV-Show» statt, teilte die Funke Mediengruppe mit. Moderiert werden soll sie von Thomas Gottschalk.
Gegründet wurde der Fernseh- und Filmpreis 1966 von der Fernsehzeitschrift «Hörzu». Diese gehörte bis 2014 zum Verlag Axel Springer. Seit 1994 war die Preisgala jedes Jahr im ZDF zu sehen.

Der Preis ist eine kleine Nachbildung der ersten funktionstauglichen elektronischen Fernsehkamera der Welt, der sogenannten Farnsworth, die 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin zum Einsatz kam.
Starker Rückgang der Einschaltquoten
Die Einschaltquoten waren zuletzt stark zurückgegangen. So waren 2010 noch mehr als 5 Millionen Zuschauer dabei, in diesem Jahr nur noch 2,4 Millionen.
Die Sehgewohnheiten der Zuschauer haben sich über die Jahrzehnte geändert, wie Jochen Beckmann, Geschäftsführer der Funke Zeitschriften sagte. Es sei Zeit, neue Optionen für die Marke Goldene Kamera auszuloten. «Mit dem YouTube Goldene Kamera Digital Award haben wir bereits ein Format, das auf die fortschreitende Digitalisierung in der Mediennutzung ausgerichtet ist.»

Die Gala erlitt einen Image-Schaden, als die ProSieben-Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf es 2017 schafften, ein Double von Ryan Gosling auf die Bühne der Live-Show zu schleusen.
In diesem Jahr hatte die Gala aus Berlin für Aufsehen gesorgt, weil die Klimaaktivistin Greta Thunberg vielfliegenden Prominenten die Leviten las.