Vom Lastwagenfahrer zum weltberühmten Architekten: Frank Gehrys beeindruckende Reise.
Der Architekt Frank Gehry wird am 28. Februar 90 Jahre alt. Foto: Matt Rourke
Der Architekt Frank Gehry wird am 28. Februar 95 Jahre alt. (Archivbild) - dpa-infocom GmbH

Das Guggenheim-Museum in Bilbao, die Walt-Disney-Konzerthalle in Los Angeles oder das Vitra-Design-Museum in Weil am Rhein: Die Gebäude von Frank Gehry sind unverkennbar und haben ihn zu einem der berühmtesten Architekten der Welt gemacht. Schon als kleiner Junge baute Frank Gehry mit seiner Grossmutter ganze Städte.

«Meine Grossmutter hat Holzklötze mit nach Hause gebracht für den Ofen. Und sie hat sie auf den Boden geworfen und Städte mit mir gebaut», erinnert sich der Architekt, der am Mittwoch (28. Februar) 95 Jahre alt wird, in einem Interview des kanadischen Rundfunks CBC. «Ich weiss nicht, warum sie sich entschieden hat, das zu machen. Architektur spielte in meiner Familie damals keine Rolle. Aber das ist eine wichtige Erinnerung.» Inzwischen gehört Gehry längst du den berühmtesten und begehrtesten Architekten der Welt ...

Gehrys Werke rund um die Welt

Auf der ganzen Welt stehen Gebäude des Pritzker-Preisträgers. In Abu Dhabi entsteht zudem gerade die dortige Zweigstelle des Guggenheim unter Gehrys Leitung. Auf einer Abendschule, wo er den Abschluss nachmachte, entdeckte ein Lehrer sein Interesse für Architektur und unterstützte ihn. In den 60er-Jahren gründete Gehry dann sein eigenes Architektur-Studio in Los Angeles.

«Gebäude sind der Hintergrund für Aktivität, aber die Aktivität muss Leben sein.» US-Künstler Ed Ruscha ist bis heute ein enger Freund. Seiner Architektur ist das anzusehen. «Ich habe ästhetisch nach einer Art Bewegung in den Werken gesucht.» Das führt zu reinen Fisch-Skulpturen wie in Barcelona, aber auch zu Bauwerken.

Guggenheim-Museum: Ein funkelndes Wunderwerk

Besonders deutlich wird das am 1997 fertiggestellten Guggenheim-Museum im spanischen Bilbao – ein dekonstruktivistisches, funkelndes Wunderwerk aus Glas, Titan und Kalkstein. «Als ich gelernt hatte, dass Metall Emotionen ausdrücken kann, habe ich mich nach anderen Wegen umgesehen, das umzusetzen. Ich versuche, ein Gefühl einzufangen». Das Guggenheim in Bilbao begeistert auch Menschen.

Aber nicht alle finden so grossen Gefallen am wilden und experimentellen Stil Gehrys. Für manche Kritiker sind seine Bauten nicht mehr als sündhaft teure Spielzeuge eines Egozentrikers. «Neutralität ist nicht neutral, sie entwertet Kunst.»

Einen Computer benutzt Gehry bis heute nicht. Modelle denkt er mit seinen Händen: Er zerknittert Pappe oder zerreisst Papier und klebt die Fetzen zusammen. In den Ruhestand zu gehen? Das könne er sich auch mit 95 gar nicht vorstellen, sagt Gehry. «Ich wüsste nicht, wie. Ich denke mal, die Uhr wird stehenbleiben, wenn sie es will.»

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