Der wegen Menschenhandels und Vergewaltigungen in Rumänien angeklagte Influencer Andrew Tate kommt aus dem Hausarrest frei. Der Prozess steht noch aus.
Andrew Tate lungenkrebs
Andrew Tate beklagt sich über die Zustände im rumänischen Knast. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Skandal-Influencer Andrew Tate und sein Bruder dürfen den Hausarrest verlassen.
  • Sie siegten mit ihrer Berufungsklage vor Gericht.
  • Bis zum Prozess werden sie dennoch weiter überwacht und haben Kontaktverbot zu Mittätern.

Influencer Andrew Tate ist in Rumänien wegen Menschenhandels und mehreren Vergewaltigungen angeklagt. Nun hat er vor Gericht mit einer Berufungsklage gegen seinen Hausarrest gewonnen.

Dies zeigt ein schriftliches Urteil des «Bucharest Court of Appeals» laut «Sky News». Bis ihm und seinem Bruder der Prozess gemacht wird, sind sie also wieder auf freiem Fuss. Sie stehen aber weiterhin unter Überwachung und dürfen das Land nicht verlassen.

Zudem müssen sie sich bei der Polizei melden, wenn sie dazu aufgefordert werden, und diese über jegliche Adressänderung informieren. Die Massnahme des Appellationsgerichts in Bukarest gilt bis zum 2. Oktober, wie die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax berichtete.

Ebenfalls wird ihnen verboten, die beiden ebenfalls des Menschenhandels beschuldigten Rumänen zu kontaktieren. Auch von den Zeugen, den mutmasslichen Opfern und deren Familien müssen sie sich fernhalten.

Nach Aufhebung des Hausarrests zeigte sich der Influencer zuversichtlich hinsichtlich des Prozesses. «Ich bin sicher, dass wir am Ende komplett entlastet werden», sagte er zu Journalisten, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Freitag meldete.

Tate im Dezember verhaftet

Tate, sein Bruder Tristan und zwei andere Verdächtige wurden am 30. Dezember 2022 im Bukarester Vorort Voluntari verhaftet. Ende April wurde die Untersuchungshaft in Hausarrest umgewandelt.

Andrew Tate (l.) und sein Bruder Tristan Tate
Andrew Tate (l.) und sein Bruder Tristan Tate - AFP

Die Ankläger werfen den Tate-Brüdern und den Komplizinnen vor, junge Frauen dazu gezwungen haben, bei kommerziell verbreiteten Sex-Videos mitzuwirken. Dazu sollen sie die sogenannte Loverboy-Methode angewendet haben: Mit Manipulationstechniken hätten sie die Mädchen von sich abhängig gemacht.

Einige Opfer sollen sie dabei auch bedroht und erpresst haben. Eine der zwei mutmasslichen rumänischen Komplizinnen der Tate-Brüder war früher Polizistin. Bislang seien sieben Opfer ermittelt worden. Die Tate-Brüder bestreiten die Vorwürfe.

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