Alte Donau: «Kunstpark» als «botanische Intervention» André Hellers
Bei Wien (Ö) wurde eine «Kunst- und Kulturoase» mit 14 Werken internationaler Künstler unter der Leitung vom österreichischen Künstler André Heller geschaffen.

Bei Wien an der Oberen Alten Donau ist auf 28'000 Quadratmetern eine «Kunst- und Kulturoase» entstanden, mit 14 Skulpturen, Klang- und Windspielen von Künstlern und Künstlerinnen aus sieben Nationen. Kuratiert hat diesen Kunstpark der rührige und vielseitige Künstler André Heller.
Der Park solle «als Ort der Schönheit, der Inspiration, des Friedens, der Heilung der höchsten botanischen und künstlerischen Qualität den Menschen aller Altersgruppen, Ausbildungsgrade sowie jeglicher Herkunft gewidmet sein. Sie können dort auszittern, freie Zeit verbringen, Sport betreiben oder sich der Muse hingeben», wurde Heller in einem Communiqué zitiert. Seine besonderen Gärten in Gardone am Gardasee und in der Nähe von Marrakesch sind eine Publikumsattraktion.
Von der Bank Austria finanzierte Skulpturen und Installationen hat Heller für den Wiener Park ausgewählt. Die Werke stammen beispielsweise von Carmen Wiederin, Marek Zyga, Edgar Tezak, Elmgreen & Dragset oder Karl Karner. Monika GilSing ist mit fantasievollen Fahnen und einem «Eingang zu den Schätzen» vertreten, Peter Pongratz lässt Wasser über einen mit Mosaiken ausgelegten «Märchenbach» fliessen, Xenia Hausner ist mit ihrer Skulptur «Atemluft» vertreten.
Neue Landart-Objekte verwandeln Wiens Parklandschaft
Susanne Karl hat einen begehbaren Tunnel aus spiralförmig gebundenen, lebenden Weidenästen als Landart-Objekt installiert, Moritz Mizrahi sein zweiteiliges Objekt «Flüsterstuhl» in die Parklandschaft eingefügt. Era Tsaos filigrane Objekte «Die Gestalt des Windes» kontrastieren mit Ugo Rondinones «Vienna Mountain», bunt bemalten, aufeinander gestapelten Felsblöcken, die nach Hellers Überzeugung zu einem neuen Wahrzeichen Wiens werden könnten. «Alle diese Kunstwerke sind so, dass man eine G'schicht über sie erzählen kann», definierte der Kurator die Gemeinsamkeit seiner Auswahl.
Heller hat auch selbst eine Skulptur beigesteuert: die vier Meter hohe «Wasserwächterin», die ein über fünf Meter hohes Windrad in der Hand hält. Ähnlich wie in seinem Anima-Park in Marokko verströmt auch diese Figur in regelmässigen Abständen Wasserdampf. «Ich wollte eine Art Brunnen, der auch Skulptur ist und der Kühle ausstrahlt in diesen heissen Zeiten», sagte er gegenüber den Medien bei der Präsentation des Parks.
Heller legte Wert darauf, dass der neue Kunstpark «ein sehr demokratischer Ort» sei, den «jedes Kind verstehen» könne. Er empfahl den Besucherinnen und Besuchern: «Sehen Sie sich das ohne Vorurteile an!» Und er empfahl auch, den Park mindestens zweimal zu besuchen: «Es sind nämlich in Wirklichkeit zwei Parks: ein Tagespark und ein Nachtpark. Der Nachtpark ist natürlich der zauberischere.»