Streaming: Milo Raus «Das Neue Evangelium» erfolgreich gestartet
«Das Neue Evangelium» von Regisseur und Theaterautor Milo Rau ist am Osterwochenende im Online-Kino gestartet. Das neu inszenierte Passionsspiel wurde in der Deutsch- und Westschweiz während vier Tagen fast 2300 Mal gestreamt.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Vergleich dazu ist allerdings beispielsweise «Der Verdingbub» von Markus Imboden, einer der erfolgreichsten Schweizer Filme, ganz anders gestartet: Der Film lief Anfang November 2011 in 49 Kinosälen gleichzeitig an - und erzielte an seinem Startwochenende 25'000 Eintritte.
«Das Neue Evangelium» wurde kürzlich mit einem Schweizer Filmpreis prämiert; es erzählt die Jesus-Geschichte im Kontext der Jetztzeit. Das Sozialdrama kann noch bis am 1. September auf der Website des Films bezogen werden. 40 Kinos in den beiden Landesteilen sind an den Einnahmen beteiligt.
Premiere feierte «Das Neue Evangelium», ebenfalls online, an den diesjährigen Solothurner Filmtagen. Rau hat Geflüchtete mit einbezogen, die rund um das süditalienische Matera in Lagern leben und auf der Suche nach einem besseren Leben unter katastrophalen Bedingungen die Tomaten pflücken, die bei uns auf den Teller kommen. Es ist ein wuchtiges Werk über die Würde des Menschen und die Sklaverei vor unserer Haustüre.
Und nicht nur das - der Film hat einiges ausgelöst. Supermärkte vor Ort interessieren sich für Fairtrade-Produkte, Lokalpolitiker und die katholische Kirche wurden auf die Missstände aufmerksam und liessen bessere Unterkünfte für die Arbeiterinnen und Arbeiter bauen.
www.dasneueevangelium-film.ch