«Polizeiruf 110: Ronny»: Ein Junge verschwindet spurlos in Magdeburg
Der neue «Polizeiruf 110: Ronny» verspricht Spannung pur! Ronny ist auf dem Weg zurück ins Kinderheim, als er verschwindet. Doreen Brasch muss schnell handeln.

Das Wichtigste in Kürze
- Der «Polizeiruf 110» verspricht auch beim neuen Fall viel Spannung.
- Diesmal macht sich Doreen Brasch auf die Suche nach einem verschwundenen Kind.
- Der 10-jährige Ronny kehrt nicht zurück ins Heim, er ist wie vom Erdboden verschluckt.
«Wo ist mein Kind?» Diese Frage stellt sich die verzweifelte Mutter eines 10-Jährigen im «Polizeiruf 110: Ronny». Der Bub lebt im Kinderheim. Seine Mutter will ihn vor ihrem gewalttätigen Freund schützen.
Doreen Brasch (Claudia Michelsen, 54) läuft die Zeit davon. Bei diesem Fall spielen Emotionen eine grosse Rolle.
Darum geht's im «Polizeiruf 110: Ronny»
Ronny Hartwig (Johann Barnstorf, geboren 2009) lebt im Heim, wo er auch seinen Geburtstag gefeiert hatte. Seiner Mutter Sabine (Ceci Chuh, geboren 1991) stattete er an dem Tag auch einen Besuch ab. Doch er kommt nicht zurück ins Heim. Er ist nicht auffindbar, wie vom Erdboden verschluckt.
Doreen Brasch und ihr Kollege machen sich auf die Suche. Der gewalttätige Freund der Mutter, René (Oskar Bökelmann, geboren 1997), steht unter Verdacht. Auch die Mutter wird verdächtigt. Obwohl Sabine um das Sorgerecht für Ronny kämpft, ist er für René ein Dorn im Auge.
Er möchte das Familienleben mit seiner leiblichen Tochter Doreen nicht trüben. Der Geburtstag endet mit einem Gerangel. Ronny läuft weg mit einer blutenden Nase. Seitdem fehlt jede Spur von ihm.
Er wollte sich mit seinem liebsten Erzieher Matthias Pecht (Thomas Schubert, 29) zum Angeln treffen. Pecht lügt allerdings bei seiner ersten Befragung. Er wird so ebenfalls zum Kreis der Verdächtigen gezählt. Was ist nur mit Ronny passiert?
Lebt er noch? Die Suche wird für Brasch und ihre Kollegen vom «Polizeiruf 110» zum schmerzhaften Wettlauf gegen die Zeit. Denn die eisigen Temperaturen schmälern jede Minute die Chance, das Kind lebend zu finden.
Lohnt sich das Einschalten?
Absolut. «Polizeiruf 110: Ronny» aus Magdeburg ist emotional aufgeladen, schliesslich geht es um ein vermisstes Kind. Bis zum Schluss quält einen die Frage, ob Ronny nun lebt oder nicht. Zudem kommt die Komponente Kinderheim hinzu.
Ronny als Symbol für unglückliche Kinder
Ein Blick in die traurigen Kinderaugen – da könnte schon die erste Träne kullern. Wäre das nicht alles schon schlimm genug, macht ihm auch noch der Freund seiner Mutter das Leben schwer. Sofort fühlt man mit dem kleinen Jungen mit, der zu seiner Mutter zurückmöchte.
In dieser Folge vom «Polizeiruf 110» stehen vor allem Frauen, beziehungsweise Mütter und ihre Gefühle im Vordergrund. «‹Ronny› ist ein Film über die Liebe zu unseren Kindern. Die Angst, dass ihnen etwas zustösst. Dass sie uns abhandenkommen, uns entgleiten oder sogar verschwinden können», so Regisseurin Barbara Ott (40).
Im Zentrum steht zwar das Verschwinden des Kindes. Doch es wird auch gezeigt, welche Auswirkungen das auf alle Beteiligten hat. Eine Tat zeichnet nicht nur das Opfer, sondern auch die nahestehenden Personen – teilweise für immer.
Hauptkommissarin Doreen Brasch kommt an ihre Grenzen
Mit ihren Gefühlen kämpft auch Hauptkommissarin Doreen Brasch, die selbst einen erwachsenen Sohn hat. Dieser hat allerdings den Kontakt abgebrochen. Sie gibt ab Sekunde eins alles, man merkt, wie nahe ihr der Fall geht. Mehr als einmal verliert sie die Fassung, Nettigkeiten und Regeln scheinen hier keine Rolle zu spielen.
Brasch verfolgt rigoros nur ein Ziel: Ronny finden. Die vielen Verdächtigen machen die Sache nicht einfacher – aber spannender und auch trauriger. Denn wie kann es sein, dass in dem Umfeld eines Kindes so viele Menschen infrage kommen, die ihm Böses wollen?
Ronny erinnert Brasch an alten Fall
Brasch ist auch aus einem bestimmten Grund sehr emotional in die Sache verstrickt. Sie ist in zweifacher Hinsicht mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. «Erinnerungen an einen Fall kommen hoch, die schmerzhaft sind, weil sie damals falsch agiert hat. Dadurch wurde das Kind nicht gerettet», erklärt Darstellerin Claudia Michelsen.
Zudem wird ein Detail aus ihrer Kindheit angesprochen. Hingegen spielen Kriminalrat Uwe Lemp (Felix Vörtler, 61) und Kriminaloberkommissar Günther Márquez (Pablo Grant, 26) in diesmal untergeordnete Rollen. Auf ganzer Linie überzeugen die jungen Nebendarsteller. «Unabhängig vom Alter finde ich ihre Arbeit bemerkenswert und wollte sie unbedingt bei mir im Film haben», so auch Ott.
Was viele vielleicht stören könnte: Einige Fragen bleiben unbeantwortet. Figuren geben Rätsel auf, die allerdings nie gelöst werden. Eine Szene ist am Ende nur schwer auszuhalten – auch für Brasch. Dieser Fall beim «Polizeiruf 110» geht definitiv unter die Haut und hallt bei den ein oder anderen sicherlich nach.