Pianist Alfred Brendel (†94) in London verstorben
Alfred Brendel, einer der bedeutendsten Pianisten des 20. und 21. Jahrhunderts, ist im Alter von 94 Jahren in London gestorben.

Alfred Brendel war ein Ausnahmekünstler, der mit seinen Interpretationen von Beethoven, Schubert und Haydn Musikgeschichte schrieb. Der gebürtige Österreicher starb am Dienstag friedlich im Kreis seiner Familie in seiner Wahlheimat London, wie «DW» berichtet.
Brendel wurde 1931 im heutigen Tschechien geboren und wuchs in Graz auf. Schon als Kind erhielt er Klavierunterricht und studierte später am Konservatorium in Graz, wie «Tagesschau» schreibt.
Karriere zwischen Konzertsaal und Literatur
Seine internationale Karriere begann mit einem Preis beim Busoni-Wettbewerb 1949. Brendel war der erste Pianist, der das gesamte Klavierwerk Beethovens einspielte.
2008 verabschiedete er sich von der Konzertbühne und widmete sich fortan dem Schreiben. Seine Gedichte und Essays, oft mit skurrilem Humor, fanden ein begeistertes Publikum, wie «NDR» hervorhebt.

Brendel galt als «Klavierphilosoph» und wurde für seine analytische Tiefe und Bescheidenheit bewundert. Kritiker lobten seine Fähigkeit, den Geist der Komponisten auf einzigartige Weise zu erfassen, wie «Zeit» berichtet.
Auch als Autor war Brendel erfolgreich. Seine Bücher und Lesungen zeugen von einer seltenen Verbindung aus musikalischer und literarischer Kreativität.
Pianist Alfred Brendel: Abschied von einer Legende
Brendel lebte über fünf Jahrzehnte in London und prägte Generationen von Musikliebhabern. Sein Tod bedeutet einen grossen Verlust für die Musikwelt.
Über den Tod schrieb Brendel einst mit Ironie: «Falls man im Paradies immerzu Verdi hören muss, dann würde ich um Urlaub und um einen gelegentlichen Besuch in der Hölle bitten».