Ein verlassener Ort ist der Hauptdarsteller im «Tatort: Abbruchkante». Ballauf und Schenk müssen in Bützenich einen Mord aufklären.
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Ballauf und Schenk fahren im «Tatort: Abbruchkante» durch den verlassenen Ort Bützenich. - WDR Kommunikation/Redaktion Bild
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im neuen Kölner Tatort müssen die Kommissare einen Mord in Bützenich aufklären.
  • Viele Bewohner wurden umgesiedelt, es ist nur noch ein trostloses, verlassenes Örtchen.
  • Die Drehbuchautoren greifen damit ein reales Schicksal von vielen kleinen Dörfern auf.

Es sind apokalyptische Szenen im neuen «Tatort: Abbruchkante» aus Köln. Die Kommissare Ballauf und Schenk müssen den Mord an einem Arzt im Örtchen Bützenich aufklären. Dort erfahren die Ermittler am eigenen Leibe die Trostlosigkeit in dem verlassenen Dorf. Es muss dem Tagebau weichen und darbt ein trauriges Dasein.

Nur noch wenige Bewohner harren in Bützenich aus, die meisten Einwohner sind geflüchtet beziehungsweise wurden bereits umgesiedelt. Doch wie real ist das Ganze? Alles nur eine Erfindung der Drehbuchautoren oder Wirklichkeit?

Zwar ist das Örtchen Bützenich ein fiktiver Name. Dennoch ist das Schicksal von vielen vergleichbaren Dörfern in der Nähe der rheinischen Metropole Köln mitten aus dem Leben gegriffen. Das in den letzten Monaten am häufigsten in den Medien thematisierte Dorf, mit ähnlichem Schicksal, ist Lützerath.

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Polizisten und Protestierende in Lützerath. - AFP/Archiv

Seit 2006 wurden die dortigen Bewohner umgesiedelt, dies wurde im Oktober 2022 endgültig abgeschlossen. Im Frühjahr 2023 liess der Energiekonzern RWE das Dorf dann vollständig abreissenentgegen der massiven Proteste zahlreicher Demonstranten.

Werden weitere Dörfer abgerissen?

Doch Lützerath ist nur einer von vielen Ortsnamen in einer langen Liste an Umsiedlungen in diesem Gebiet nahe Köln. Bereits in den 1960er-Jahren wurde mit Umsiedlungen begonnen, damit in dem Tagebau-Gebiet Garzweiler Braunkohle gewonnen werden kann. Reisdorf, Muchhaus, Oberschlag, Elfgen, Priesterrath und auch Garzweiler selbst mussten bereits weichen. Natürlich mit teils massiven sozialen Problemen.

Mit Lützerath soll jedoch mit den Umsiedlungen endgültig ein Ende gefunden worden sein. Ab 2030 will man keine Braunkohle mehr im Tagebau Garzweiler mehr gewinnen. Darauf einigten sich die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen und RWE erst im Oktober 2022.

Dörfer, die bereits mit Umsiedlungsmassnahmen begonnen haben, wurden dadurch gerettet und bleiben für die Zukunft erhalten. Bereits umgesiedelte Bewohner können ihre Häuser sogar von RWE zurückerwerben.

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