SRF: Susanne Kunz steigt wegen Corona auf Online-Pilates um

Vor einem Jahr zockte sie ein letztes Mal im SRF: Susanne Kunz (42) gab die Moderation von «1 gegen 100» an Kollegin Angélique Beldner (45) ab.

Ihr neues Leben besteht seither aus Theaterbühne und Gesundheits-Sport. Schon zu SRF-Zeiten absolvierte die Bernerin eine dreijährige, berufsbegleitende Ausbildung zur Pilates-Lehrerin. Nun teilt sie sich mit fünf anderen Lehrerinnen ein Studio im schicken Zürcher Stadtteil Enge. Sieben Stunden unterrichtet sie normalerweise pro Woche.

Doch die Coronakrise geht auch an der einstigen TV-Frau nicht vorbei.

«Mein Pensum war bisher eher klein, weil ich nebenbei als Schauspielerin oder Event-Moderatorin unterwegs bin», sagt sie zu Nau.ch. «Diese Arbeiten fallen aufgrund der Covid19-Massnahmen momentan leider gänzlich weg.» Seither ist Pilates ihre einzige Arbeit. Wegen der Corona-Verschärfungen ausschliesslich online.

Kostenpunkt: Ab 30 Franken pro Person und Lektion.

Das hinterlässt Spuren. «Es läuft weniger als vorher», sagt Kunz. «Nicht alle meiner KundInnen wollen auf online umsteigen, weil derzeit sonst schon sehr vieles, wie etwa Sitzungen, auf den Bildschirm verlegt ist. Sie wollen lieber warten, bis man wieder im Studio trainieren kann.» Es gebe zum Glück aber auch immer mehr, die im Home Office plötzlich den Drang nach Bewegung verspüren.

Finanziell hat Susanne Kunz aber Glück im Unglück. «Für die Ausfälle an Pilateskunden erhalte ich nichts, dafür ist mein Pensum zu klein. Aber für die Theaterproduktionen, die Covid zum Opfer gefallen sind, erhalten wir glücklicherweise momentan Kurzarbeitsentschädigung.»

Trotzdem will sie ihr Pilates-Pensum bald aufstocken, auch mit neuem Angebot. Derzeit arbeitet sie mit einer Kinesiologin ein Resilienz-Trainingsprogramm für Firmen, Einzelpersonen, Teams und Kaderleute aus.

Susanne Kunz ist überzeugt: «Das Online-Training hat einen positiven Einfluss auf die Psyche und das Immunsystem. Zu sehen, dass es den Leuten nach der Stunde besser geht, erfüllt mich sehr.»