SRF: Ex-Partnerin von Andreas Caminada nach Burnout auf der Alp
Nach ihrer Zeit in der Spitzengastronomie erlitt Sieglinde Zottmaier ein Burnout. Heute führt die Ex-Partnerin von Koch Andreas Caminada ein Leben auf der Alp.

Das Wichtigste in Kürze
- Sieglinde Zottmaier hat sich mit ihren Pferden ein Leben auf der Alp aufgebaut.
- Zuvor war sie mit ihrem damaligen Partner Andreas Caminada in der Gastronomie tätig.
- Doch der Dauerstress wurde ihr zu viel, sie erlitt ein Burnout.
Für Sieglinde Zottmaier und Alfons Cotti startet die neue Sommersaison auf der Alp mit Freudentränen. Der Wunsch nach einem neuen Wohnort mitten in den Bergen wird für das Paar zur Realität.
Mit ihren geliebten Pferden und ihrem «Fonsi» will sich Zottmaier dort eine Zukunft aufbauen. «SRF bi de Lüt» begleitet das Paar bei seinem Vorhaben. Doch es kommt alles anders als geplant.

Aber von vorn: Ein Leben in der ruhigen Natur war bei der Deutschen nicht immer der Fall. Nach ihrer Ausbildung zur Pflegefachfrau verliess sie ihre Heimat. Ab 2003 führte sie mit ihrem damaligen Partner, dem Bündner Spitzenkoch Andreas Caminada (48), das Schloss Schauenstein in Fürstenau GR als Restaurant und Hotel.
Sieglinde Zottmaier erlitt Burnout
«Wir haben ein Märchen gelebt, wir haben uns da reingehängt und Andreas hat ein grossartiges Talent», erinnert sie sich.
Aber da gab es auch die Schattenseiten des Erfolgs: «Wir mussten immer Schritt halten, es gab kein Durchatmen, wir sind einfach gegangen. Keine Angriffsfläche bieten, immer perfekt sein.»
Zottmaier bekommt die gesundheitlichen Folgen damals zu spüren. Sie kommt nicht mehr zur Ruhe, selbst nachts kann sie kein Auge mehr zudrücken.
«Es hat mich wirklich ausgebrannt», gesteht sie. «Für mich ist es eine Scheinwelt, die schön glitzert.»
Caminada-Ex heilte sich mit Pferden
Nach sechs Jahren Dauerstress zieht sie die Reissleine, verschreibt sich selbst eine Therapie. Bei einer USA-Reise entdeckt Sieglinde ihre Liebe zu Pferden. Ein Leben ohne die Tiere kann sie sich heute gar nicht mehr vorstellen.

«Das war sehr heilsam, mich wieder zu spüren», erinnert sie sich an die damalige Zeit. Die tiefe Verbundenheit zur Natur verdankt Zottmaier ebenfalls ihren Vierbeinern: «Meine Selbstakzeptanz ist grösser geworden, weil ich gemerkt habe: Hier darf ich sein, wer ich bin.»
Auch die Liebe meint es wieder gut mit ihr. Vor neun Jahren lernte sie ihren Alfons kennen – bei einer Weiterbildung zur Persönlichkeitsentwicklung von Pferden. Seither gehen sie gemeinsam durchs Leben.
Nun bezieht das Paar vor den SRF-Kameras die Alp Pra Miez oberhalb des Marmorera Stausees. Hier wollen sie in den Sommermonaten Ferien und genügend Auslauf für die eigenen, aber auch für fremde Pferde anbieten.
Alles scheint perfekt, zunächst schwärmt Alfons noch: «Irgendwie fühle ich mich extrem daheim. Es ist noch speziell, wenn man sich zuhause fühlt – und trotzdem ist alles neu.»
Während «SRF bi de Lüt»: Alfons trennt sich
Doch wenige Zeit später dann der Schock – Sieglinde Zottmaier kämpft mit den Tränen, kann es selber kaum fassen: «Es ist viel passiert in den letzten zweieinhalb Wochen. Fonsi hat mich verlassen, hat sich getrennt von mir. Es ging für ihn nicht mehr, so wie es war.»

Warum es zwischen den beiden nicht mehr geklappt hat? Zottmaier vermutet: «Was sicher schwierig war für Alfons, ist alles, was Spiritualität betrifft.»
«Seien es Einflüsse in meine Arbeit, in meinen Alltag. Das, was für mich natürlich und normal ist, ist für ihn schwierig, da hat er andere Ansichten.»
«Bin öfters mal am Boden entlang geschliffen»
Bei der Pferdeliebhaberin sitzt der Schmerz dennoch tief: «Zum Teil ist es wie ein wenig schockierend und erschütternd, als würde innerlich einfach ein Erdbeben nachbeben.» Andererseits sei Sieglinde ihrem Ex dankbar für die «Klarheit» – offenbar spielte bei der Trennung eine andere Frau eine Rolle.
Einen Weg zurück zu ihrem «Fonsi» schliesst sie deshalb aus.

Jetzt ist Sieglinde Zottmaier auf sich allein gestellt, die Alp muss sie auf eigenen Beinen weiterführen. Ihre Gefühlslage liegt zwischen Trauer und Wut, doch ihren Optimismus hat sie nicht verloren.
«Ich bin sehr zuversichtlich, für das, was kommen wird», meint sie. «Ich habe ein bisschen Lebenserfahrung und bin auch schon öfters mal am Boden entlang geschliffen. Aber es kam und entstand daraus immer wieder etwas Gutes. Und so wird es auch jetzt sein.»
Sieglinde musste operiert werden
Zu allem Unheil hat Sieglinde auch mit körperlichen Einschränkungen zu kämpfen. Bei einem Treppensturz hat sie sich den kleinen Zeh gebrochen und musste anschliessend operiert werden. Jetzt ist sie sechs Wochen auf Krücken angewiesen.

Trotz ihrer Schicksalsschläge während der Alpsaison denkt die Caminada-Ex nicht ans Aufgeben. «Das kann ich nicht, sowas. Da bin ich wirklich zu stur auch und zu zuversichtlich. Irgendwie geht es immer, das hat mich das Leben gelehrt.»
Eigentlich wurde ihr das Wandern in den Bergen während der Schonungsphase auf ärztlichen Rat untersagt. Doch die Naturliebhaberin ist nicht zu bremsen, spaziert samt Krücken über Stock und Stein. Ihren «Heilraum» möchte Sieglinde keinesfalls verlassen.
Auch Pferd hat sich verletzt
Bei ihren Pferden angekommen, folgt der nächste Schock. Eines der Tiere hat sich am Bein eine grosse Wunde zugezogen. Zunächst probiert Sieglinde, ihren Ex-Freund «Fonsi» telefonisch zu erreichen. Für Notfallsituationen wie diese seien die beiden immer noch in Kontakt, doch niemand nimmt ab.

Später aber erhält sie Unterstützung von einer Hirtin. Diese soll das verletzte Pferd von der Alp herunterführen und zum Tierarzt bringen.
Sieglinde ist es sich normalerweise gewohnt, Verantwortung und Kontrolle zu übernehmen – aber: «Jetzt bin ich auf Hilfe angewiesen und es ist schon eine Übung für mich. Aber das ist glaub ganz gesund, Hilfe anzunehmen.»