Die Frage nach dem sexuellen Missbrauch an die deutsche Edel-Prostituierte Salomé Balthus war menschenverachtend, rügte SRF-Ombudsmann Blum. Jetzt spricht sie.
roger schawinski
Roger Schawinski wurde nach der Sendung mit Salomé Balthus scharf kritisiert. - Screenshot SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Kolumnistin Salomé Balthus war Gast in Roger Schawinskis SRF-Sendung.
  • Nach der Ausstrahlung wurde Roger Schawinski als frauenfeindlich kritisiert.
  • Nun äussert sich Salomé Balthus zur Sendung.

Die SRF-Talksendung von TV-Moderator Roger Schawinski mit Salomé Balthus wurde vom SRF-Ombudsmann Roger Blum beanstandet.

In seinem am Dienstag veröffentlichten Schlussbericht zur Sendung «Schawinski» vom 8. April unterstützt Roger Blum die Beanstandungen von zehn Zuschauern.

Diese hatten nach der Ausstrahlung des Interviews ihren Unmut über die Gesprächsführung des 74-jährigen Moderators geäussert.

Keine Entschuldigung von Schawinski

Insbesondere sei der Tonfall gegenüber der Interviewten «unangemessen» gewesen. Und die direkte persönliche Frage, ob jemand in der Kindheit sexuell missbraucht worden sei, gehöre nicht an die Öffentlichkeit.

Die Edel-Prostituierte Salomé Balthus im Frühling 2019 zu Gast bei Roger Schawinski im SRF. - SRF

Entschuldigen wollte sich Schawinski nicht. Er sieht in seiner Frage keine Verletzung der SRG-Konzession.

Balthus rechnete nicht mit Entschuldigung

Balthus schüttelt darüber den Kopf. «Wenn wir Frauen erwarten, dass Männer sich bei uns entschuldigen, kommen wir nicht weit», sagt sie zu Nau.

Mit einer Entschuldigung haben sie auch gar nicht gerechnet. «Herr Schawinski interessiert mich nicht mehr. Ich hege keinen Groll gegen ihn. Er hat sich nach der Sendung auch nie bei mir gemeldet.»

Trotzdem sagt sie: «Die Sendung war für mich ein voller Erfolg. Es geht hier gar nicht um ihn und mich. Ich freue mich, dass ich dazu beitragen kann, dass Frauen nicht mehr öffentlich diffamiert werden.»

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