Spaniens Ex-König Juan Carlos kündigte gestern seinen Wegzug ins Exil an. Jetzt hält er sich offenbar auf Gran Canaria auf.
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Spaniens Ex-König Juan Carlos I. lebt im Exil. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern kündigte Spaniens Ex-König Juan Carlos an, Spanien zu verlassen.
  • Spanische Medien berichten, er sei zum Verlassen des Landes gezwungen worden.
  • Eine Schmiergeldaffäre wurde ihm zum Verhängnis.
  • Der Schweizer Unternehmer Hausi Leutenegger sagt, er befinde sich auf Gran Canaria.

Grosses Versteckspiel um Spaniens Ex-König Juan Carlos (82). Eine Schmiergeldaffäre wurde ihm zum Verhängnis. Gestern kündigte er in einem Brief an seinen Sohn, den amtierenden König Felipe (52) an, ins Exil zu ziehen.

Wohin war unklar. Jetzt wird klar: Der Ex-König hat zwar das Festland, aber noch nicht das Land verlassen.

Der Schweizer Kult-Unternehmer Hausi Leutenegger (80) löst das Rätsel. Zu Nau.ch sagt er: «Juan Carlos von Spanien ist heute Morgen in meiner Nachbarsvilla auf Gran Canaria eingefahren.»

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Hausi Leutenegger (r.) will wissen, wo Spaniens Juan Carlos steckt. - dpa/Screenshot SRF

Seinem Gärtner seien die «drei schwarzen Mercedes-Limousinen mit Bodyguards» sofort aufgefallen. «Er rief mich ganz nervös an», berichtet Leutenegger, der wegen des Coronavirus’ in Genf weilt.

Juan Carlos will ins Exil

Er freut sich: «In meinem Nachbarshaus weilt derzeit royaler Besuch!» Hausi und Juan Carlos kennen sich seit 30 Jahren persönlich. «Wir sind damals in Crans Montana zusammen Ski gefahren», erinnert er sich.

«Vielleicht trinken wir ja bald einen Sangria zusammen.» Wie lange der Ex-König auf Gran Canaria weilt, ist unklar. Laut spanischen Medien stehen als langfristige Ziele die Dominikanische Republik und Marokko auf der Liste.

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Hausi Leutenegger in seiner Villa auf Gran Canaria. Derzeit weilt er wegen des Coronavirus in Genf. - Screenshot SRF

Seit dem 8. Juni ermittelt das Oberste Gericht in Spanien gegen den Ex-König. Es geht um mutmassliche Schmiergeldzahlungen beim Bau einer Schnellbahnstrecke in Saudi-Arabien durch ein spanisches Konsortium.

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Spaniens König Felipe VI. (l.) und sein Vater Juan Carlos. - POOL/AFP/Archiv

Juan Carlos soll 2008 von Saudi-König Abdullah († 90) fast 100 Millionen Franken über ein Schweizer Konto erhalten haben.

Die Affäre hatte dem Image Felipes und der spanischen Monarchie geschadet. Die Rufe nach einer Abschaffung der Monarchie waren zuletzt immer lauter geworden.

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