ZVV

ZVV-Geschäftsjahr 2024: Mehr Fahrgäste und höheres Defizit

Der ZVV zählte 2024 rund 670 Millionen Fahrgäste – so viele wie seit 2019 nicht mehr. Das Defizit steigt dennoch auf 417,9 Millionen Franken.

ZVV Geschäftsbericht
Im vergangenen Jahr waren 670 Millionen Fahrgäste im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) unterwegs. - Zürcher Verkehrsverbund (ZVV)

Wie der Zürcher Verkehrsverbund berichtet, waren im vergangenen Jahr 670 Millionen Fahrgäste im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) unterwegs. 15 Millionen mehr als 2023 (+2,4 Prozent). Das finanzielle Ergebnis fällt besser aus als budgetiert.

Das Defizit ist mit 417.9 Millionen Franken aber gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Kostendeckungsgrad liegt bei 63,5 Prozent. Grundsätzlich kann der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) auf ein solides Geschäftsjahr 2024 zurückblicken.

Die Nachfrage im gesamten ZVV-Gebiet erreichte sogar fast wieder den Höchststand 2019 – trotz verändertem Mobilitätsverhalten mit weniger täglichem Pendelverkehr. Da die Kosten wie erwartet stärker gestiegen sind als die Einnahmen, erhöht sich das Defizit gegenüber Vorjahr um 34.7 Millionen auf 417,9 Millionen.

Mehr Fahrgäste in fast allen Bereichen

Mit insgesamt 670 Millionen Fahrgästen transportierten die Verkehrsunternehmen im ZVV 15 Millionen mehr Fahrgäste als noch 2023. Das entspricht einer Zunahme von 2,4 Prozent. Das grösste Wachstum verzeichnet die Zürcher S-Bahn (+ 3,3 Prozent). Sie wurde im ZVV von 215 Millionen Fahrgästen benutzt, rund sieben Millionen mehr als im Vorjahr.

Regional- und Ortsbusse (138 Millionen Fahrgäste) und das Stadtnetz (307 Millionen Fahrgäste) verzeichneten jeweils ein Wachstum von 1,9 Prozent. Das Nachtnetz nutzten ähnlich viele Nachtschwärmende wie im Vorjahr, nämlich 3,2 Millionen Fahrgäste.

Immer mehr Einzelbillette und E-Tickets

Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2024 erneut mehr Einzelbillette verkauft – ein Trend, der sich bereits in den Vorjahren abgezeichnet hatte. Besonders stark wächst weiterhin der Anteil an E-Tickets, die über digitale Kanäle wie die ZVV-App oder den Ticketshop auf der ZVV-Website gekauft werden.

Im Jahr 2024 wurden über 55 Millionen E-Tickets verkauft (2023: 49 Millionen). Auch die Anzahl Jahres- und Monatsabos hat im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Im letzten Jahr kauften die Fahrgäste 250'000 Jahresabonnemente (2023: 233'000) und 189’000 Monatsabonnemente (2023: 175'000).

Auch die ZVV-App wird beliebter: Die App, die im Übrigen auch für Reisen mit dem ÖV in der ganzen Schweiz benutzt werden kann, verzeichnet 194'000 aktive monatliche User (2023: 180'000). Die Entwicklungen zeigen, dass einfache, digitale Angebote von der Kundschaft geschätzt werden.

Gleichzeitig ist es dem ZVV wichtig, dass auch Menschen ohne Smartphone einfachen Zugang zu ÖV-Tickets haben. Seit März 2024 können Fahrgäste ihr ÖV-Ticket per Telefon beim Kundendienst ZVV-Contact kaufen und direkt auf den SwissPass laden lassen.

Öffentlicher Verkehr soll weiter gestärkt werden

Die jährliche Fahrgastbefragung zeigt: Die Zufriedenheit mit dem ÖV im ZVV-Gebiet ist weiterhin sehr hoch. Dieses Vertrauen ist eine Bestätigung – und zugleich ein Auftrag. Denn der Druck auf das ÖV-System wächst: Mit der kontinuierlich steigenden Bevölkerungszahl nehmen auch die Anforderungen an Fahrzeuge, Infrastruktur und Betrieb weiter zu.

«Um den öffentlichen Verkehr langfristig leistungsfähig zu halten, braucht es gezielte Investitionen – etwa in zusätzliche Busgaragen, Abstell- und Serviceanlagen, neue Fahrzeuge, die Erneuerung bestehender Anlagen und wo langfristig sinnvoll auch neue Infrastrukturen», betont Dominik Brühwiler, Direktor des ZVV.

Gleichzeitig steigen die finanziellen Herausforderungen: Die Kostenunterdeckung im ZVV nimmt zu, unter anderem wegen steigender Betriebskosten, notwendiger Ausbauten und der bis 2040 geplanten Dekarbonisierung des Busbetriebs. Damit der öffentliche Verkehr auch in Zukunft Rückgrat der Mobilität bleibt, braucht es weiterhin die breite Unterstützung – insbesondere durch den Kanton und die Zürcher Gemeinden.

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