Weniger leere Wohnungen in Kanton und Stadt Zürich
Am 1. Juni 2019 standen im Kanton Zürich etwa 6650 Wohnungen leer – rund 670 weniger als im Vorjahr. Sogar in der Stadt Zürich ist ein Rückgang des bereits sehr tiefen Leerstands festzustellen.

Die Leerwohnungszählung ermittelt jährlich die Zahl der Wohnungen, die per 1. Juni leer stehen. Die Leerwohnungszahl bildet dabei nur einen Teil der Wohnungen ab, die auf den Markt kommen.
Der Grossteil der Wohnungen wird unmittelbar nach einem Auszug wieder vermietet oder verkauft. Damit herrscht am Wohnungsmarkt mehr Bewegung, als in der Leerwohnungszahl zum Ausdruck kommt.
Die Leerwohnungsziffer bezeichnet den Anteil leerer Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand.
Deutlicher Rückgang der Leerwohnungszahl in der Stadt Zürich
Zu den Gemeinden mit einem besonders starken Rückgang der Leerwohnungszahl gehört auch die Stadt Zürich, wo die Anzahl leerstehender Wohnungen um fast einen Drittel zurückging. Standen am 1. Juni 2018 noch 447 Wohnungen leer, so sind es ein Jahr später nur noch 306.
Entsprechend sinkt auch die Leerwohnungsziffer weiter, nämlich um 0,06 Prozentpunkte von bereits tiefen 0,20 Prozent auf 0,14 Prozent – der niedrigste Wert seit 2013. Dieser Rückgang ist umso bemerkenswerter, als die Bautätigkeit im vergangenen Jahr weiterhin hoch war.
Die immer noch sehr tiefe Leerwohnungsziffer illustriert die anhaltend hohe Beliebtheit der Stadt Zürich als Wohnort. Obwohl laufend neuer Wohnraum entsteht, kann das Wohnungsangebot in der Stadt Zürich nicht mit der hohen Nachfrage Schritt halten.
Rückgang bei den eher kleinen und mittleren Wohnungsgrössen
Am deutlichsten ist der Rückgang der Leerwohnungszahl bei den eher kleinen und mittleren Wohnungsgrössen. So sank die Anzahl leerstehender 2-Zimmer-Wohnungen von 95 auf 53, die Anzahl leerstehender 3-Zimmer-Wohnungen von 173 auf 110.
Demgegenüber sind bei den ganz kleinen Wohnungen mit nur einem Zimmer und bei grossen Wohnungen ab 5 Zimmern kaum Veränderungen im Leerstand zu beobachten. Nur wenig veränderten sich auch die Leerstände in Einfamilienhäusern und in Neubauten.
Von 20 auf 39 stieg hingegen die Anzahl der Wohnungen, die zum Verkauf ausgeschrieben sind. Da die Fallzahlen hier sehr klein sind, kann man trotz der annähernden Verdoppelung nicht auf einen Trend schliessen.
Der Medianmietpreis der 267 leerstehenden Mietwohnungen liegt deutlich über den Preisen anderer Wohnungen in der Stadt Zürich. Während neue Mietverträge in der Stadt Zürich in den letzten beiden Jahren im Mittel zu einer Nettomonatsmiete von 24 Franken pro Quadratmeter abgeschlossen wurden, liegt der Quadratmeterpreis bei den Leerwohnungen mit 29 Franken deutlich höher (Grafik 2).
Preis-Leistungs-Verhältnis als ungünstig eingeschätzt
Dies liegt einerseits daran, dass Wohnungen im gehobenen Segment bei den Leerwohnungen übervertreten sind. Andererseits bleiben Wohnungen auch dann tendenziell eher leer, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis von den Wohnungssuchenden als vergleichsweise ungünstig eingeschätzt wird. Dies gilt auch für Wohnungen im unteren und mittleren Segment.
Die Leerwohnungsziffer ist in allen Stadtkreisen tief. Unterschiede zwischen den einzelnen Stadtkreisen gibt es trotzdem: Am höchsten ist die Leerwohnungsziffer mit 0,44 Prozent im Kreis 1.
Da dort der Gesamtwohnungsbestand vergleichsweise klein ist, schlagen sich bereits wenige leere Wohnungen in der Leerwohnungsziffer nieder. Praktisch keine Leerwohnungen gibt es in den Kreisen 3 (0,08 %), 6 (0,05 %) und 9 (0,05 %).