Die VBZ werden doch keine Studierenden nach kurzer Ausbildung hinter die Steuer der Trams lassen. Die Sozialpartner haben das Pilotprojekt scharf kritisiert.
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Doch nicht volle Fahrt voraus: Die VBZ sistieren ein Pilotprojekt, bevor es angefangen hat. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die VBZ sistieren das Pilotprojekt, bei dem Studierende Trampiloten werden sollten.
  • Die Sozialpartner kritisierten die kurze Ausbildung, die die Arbeit entwerte.
  • Man werde nun neue Wege suchen und sei dabei ergebnisoffen, so die VBZ.
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Mit dem Pilotprojekt «Student*innen-Linie» wollten die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) Studierenden die Möglichkeit geben, im Nebenjob Tram zu fahren.

Doch nach Kritik von Gewerkschaften und Mitarbeitenden wird daraus nun vorerst nichts. Man sei ungenügend vorgegangen, erklärte VBZ-Direktor Marco Lüthi in einem gemeinsamen Video mit den Sozialpartnern. Das Pilotprojekt habe zahlreiche Fragen aufgeworfen, sowohl bei den eigenen Mitarbeitenden als auch bei den Sozialpartnern. Man wolle die offenen Fragen nun klären und gemeinsam neue Wege suchen.

Die VBZ geben die Sistierung des Pilotprojekts bekannt.

Man sei ergebnisoffen, so Lüthi. Ob und in welcher Form mit dem Projekt weitergemacht werde, sei völlig offen.

VBZ: Kritik wegen deutlich kürzerer Ausbildung

In einem Ende Juni aufgeschalteten Inserat suchten die VBZ Studierende, die sich für eine abgekürzte Ausbildung zum Trampilot interessierten. Statt der üblichen 42 Tage waren 26 Tage vorgesehen.

Infolge der verkürzten Ausbildung hätten die vorerst drei Studierenden nur auf einem Tramtyp, dem Cobra-Tram, eingesetzt werden können. Sie hätten ausschliesslich die Linien 10 und 12 fahren sollen. Im Idealfall hätten sie durch häufige Einsätze an Randstunden und an Wochenenden die hauptberuflichen Tramführerinnen und Tramführer entlastet.

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Ein Chauffeur eines Trams der VBZ auf der Hardbrücke. - keystone

Bei den Gewerkschaften und Mitarbeitenden, ist das Vorhaben nicht gut angekommen. Laut eigenen Angaben erfuhren sie erst aus den Medien von dem Pilotprojekt. Man sei «total überrascht» gewesen, erklärte Nadine Trudel vom Personalverband Transfair gegenüber SRF. Gemäss einer Vereinbarung müssten für personalrechtliche-organisatorische Belange die Sozialpartner angehört werden.

Mit dem Angebot einer stark reduzierten und verkürzten Ausbildung werde die berufliche Tätigkeit in Frage gestellt und entwertet. Dies schrieb die Gewerkschaft Unia in einer Mitteilung.

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