Die Stadt Zürich rechnet in den kommenden Jahren wiederum mit roten Zahlen: Das Budget 2024 sieht ein Minus von 175 Millionen Franken vor.
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Die Stadt Zürich. (Archivbild) - Pixabay

Erneut rote Zahlen für die Stadt Zürich in den kommenden Jahren: Das Budget 2024 sieht ein Minus von 175 Millionen Franken vor, und der Finanzplan geht für die drei folgenden Jahre von noch höheren Defiziten aus. Das sei dank früherer guter Abschlüsse aber vertretbar, hält der Stadtrat fest.

Auf der Einnahmenseite sieht das am Dienstag präsentierte Budget der Stadt Zürich positiv aus. Die Steuererträge blieben hoch, sagte Finanzvorsteher Daniel Leupi (Grüne).

Insgesamt werden 2024 Steuereinnahmen von 3,538 Milliarden Franken erwartet. Das sind 171 Millionen mehr, als im Budget 2023 eingestellt wurden.

Dass dies trotz CS-Untergang erwartet wird, mag überraschen: Der Anteil der Bank falle weg, das sei «nicht nichts», meinte Leupi dazu.

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Gemäss Finanzvorstand Daniel Leupi (Grüne) ist die Stadt Zürich «grundsätzlich gut unterwegs». (Archivbild) - Keystone

Das Budget 2024 sei aber auch «Ausdruck eines boomenden Wirtschaftsplatzes.» Die jährliche Umfrage bei den 250 grössten Unternehmen habe gezeigt, dass diese ein moderates Wachstum erwarteten, ergänzte Thomas Kuoni, Direktor der Finanzverwaltung.

Die Stadt rechnet für 2024 damit, dass die Firmen 958 Millionen Franken abliefern werden. Für das laufende Jahr hatte sie noch mit zehn Millionen Franken mehr gerechnet.

Die natürlichen Personen dürften 2,071 Milliarden Franken einzahlen (plus 94 Millionen). Dank des sehr regen Liegenschaftenhandels sollen Grundstückgewinnsteuern in Höhe von 490 Millionen Franken (plus 80 Millionen) eingehen.

Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung fordert hohe Investitionen

Auf der Ausgabenseite schlägt sich nach wie vor das Bevölkerungswachstum nieder. So plant der Stadtrat beispielsweise 838 neue Stellen, wovon die Hälfte auf Schule und Betreuung entfallen. Die langfristige Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung erfordert gemäss Leupi auch in den kommenden Jahren weiterhin hohe Investitionen.

Die Stadt sei aber nach wie vor gut gerüstet für die Zukunft, sagte Leupi. Die im Budget und im Finanzplan vorgesehenen Defizite seien angesichts der früheren guten Rechnungsabschlüsse vertretbar. Das Eigenkapital sei hoch, in den vergangenen Jahren hätten Schulden reduziert werden können.

Lage stabil laut Leupi

Insgesamt sei die finanzpolitische Lage damit stabil, so Leupi. «Wir bewegen uns im Rahmen der vergangenen Jahre». Der Stadtrat will deshalb weiterhin am Steuerfuss von 119 Prozent festhalten. Weder eine Erhöhung noch eine Senkung des Ansatzes seien derzeit angezeigt.

Das Budget 2024 der Stadt sieht bei einem Gesamtaufwand von 10,964 Milliarden Franken ein Minus von 175 Millionen Franken vor.

Im Budget 2023 waren es Ausgaben von 10,386 Milliarden Franken und ein Defizit von 216 Millionen Franken. Dieses Minus dürfte sich angesichts aktueller Zahlen aber bis Ende Jahr effektiv noch ins Plus drehen, wie Leupi ankündigte.

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