Stadt Zürich: Bauarbeiten beim Neubau Wache Nord unterbrochen
Wie die Stadt Zürich verkündet, führen unvorhersehbare Boden- und Grundwasserprobleme zu einem Bauverzug bei der Wache Nord.

Bei den Bauarbeiten zum Neubau der Wache Nord mit zentraler Einsatzlogistik (ZEL) haben sich unvorhersehbare Herausforderungen im Zusammenhang mit der Bodenschichtung und dem Grundwasser ergeben.
Die Bauarbeiten mussten deshalb Ende Januar 2023 unterbrochen werden.
Wassereinbruch trotz sorgfältiger Planung
Bereits beim Projektstart war bekannt, dass es sich um einen anspruchsvollen Baugrund handelt.
Die Baustelle wurde entsprechend mit grosser Sorgfalt geplant und es lagen ausführliche geologische Gutachten zur Bodenbeschaffenheit vor.
Um eine dichte Baugrube zu erreichen, haben sich die Projektverantwortlichen für den Verzicht auf ein Untergeschoss und damit eine Reduktion auf elf Meter Bautiefe, für längstmögliche Spundwänden von 26 Metern zur Abdichtung der Baugrube und für den Einsatz von Filterbrunnen mit Vakuumpumpen zur Entwässerung der Baugrube entschieden.
Unvorhersehbare Bodenschichtstärken
Im Verlauf der Bauarbeiten hat sich jedoch gezeigt, dass selbst die gewählten längeren Spundwände aufgrund der stark variierenden Bodenschichtstärken teilweise nicht in die wasserundurchlässige Moränenschicht gelangten.
Dies hatte zur Folge, dass sich bei der Absenkung des Grundwasserspiegels innerhalb der Baugrube auch der Grundwasserspiegel ausserhalb der Baugrube unerwartet stark absenkte, was einen Unterbruch der Bauarbeiten nötig machte.
Jetting-Verfahren als Lösung
Ein zusätzlich eingeholtes Expertengutachten half bei der Lösungsfindung.
Basierend auf diesem Gutachten wurde zwischenzeitlich durch die zuständigen Bauingenieure ein neues Konzept erarbeitet.
Vorgesehen ist, mittels Baugrundinjektionen im Düsenstrahlverfahren (sogennantes «Jetting») zwischen Spundwandfuss und der undurchlässigen Moräne unter Hochdruck und Beimischung einer zementhaltigen Bindemittelsuspension eine Dichtwand zu erstellen, um so den Zufluss des Grundwassers zu unterbinden.
Da diese Dichtwand irreversibel ist und im Boden verbleiben wird, musste vom kantonalen Amt für Wasser, Energie und Luft AWEL eine Ausnahmebewilligung eingeholt werden.
Es kommt zum Bauverzug
Aufgrund des Unterbruchs der Bauarbeiten kommt es zu einem Bauverzug.
Aktuell werden die Auswirkungen auf die Kosten und Termine untersucht.
Um die Notfallversorgung durch Schutz & Rettung in Zürich Nord weiterhin zu gewährleisten, wird der Betrieb in der Interimswache Neunbrunnen bis zur Inbetriebnahme der Wache Nord mit ZEL weitergeführt.