Siege, Niederlagen, und zehn Kilogramm Muskelmasse auf den Rippen
GC Amicitia Zürich hat am Sonntag einen intensiven Handball-Tag erlebt, wo gleich vier Spiele in der Saalsporthalle ausgetragen wurden.

Die Jungen hatten vorgelegt, die «Alten» mussten nachziehen: Beide Junioren-Teams von GC Amicitia Zürich zeigten in ihren Spielen, dass die Qualität im Nachwuchs der Hoppers stimmt. Im Zürcher Regio-Cup feierten die U15-Elite-Junioren einen klaren Sieg gegen die Albis Foxes (14:41). Die U17 Leistungs-Abteilung konnte in der Meisterschaft Handball Brugg besiegen (33:16).
Zwei leistungsstarke Teams mit viel Dampf nach vorne, wie es auch NLA-Trainer Jakub Szymanski gerne sieht, machten also Druck auf die beiden NLA-Teams von GC Amicitia Zürich. NLA-Kreisläufer Luiqj Quni, nach einigen Jahren bei Pfadi Winterthur und Arendal (Nor) zu seinem Heimatverein GC Amicitia Zürich zurückgekehrt, freute sich denn auch über die Leistung seiner Nachfolger in den Juniorenabteilungen: «Es ist schön, die sportliche Entwicklung der Jungs zu sehen, seit ich vor ein Paar Jahren den Verein verlassen habe.»
Und fügt lachend an: «Die sind inzwischen recht viel grösser geworden und haben seither fast zehn Kilo Muskelmasse aufgebaut. Ich hoffe, dass wir künftig möglichst viele Talente aus unseren eigenen Reihen in die erste Mannschaft integrieren können. Der Vorstand und der ganze Staff leistet dafür super Arbeit mit den Jungen.»
Klar besseres Spiel des SPL1-Teams nach bitterer Niederlage in der Vorwoche
Das SPL1-Team von GC Amicitia Zürich hatte einiges gut zu machen nach dem harten 22:51 letzte Woche gegen Zug. Gegen Yellow Winterthur starteten die Hoppers denn auch konzentriert ins Spiel und gerieten die ersten zehn Spielminuten nie in Rücklage. Danach leisteten sie sich aber zu viele Fehler in der Offensive.
Yellow Winterthur übernahm das Zepter im Spiel und gab in der Folge die Führung nicht mehr ab. GC-Torhüterin Veronica Leuenberger konnte eine grössere Tor-Differenz verhindern, vorne fehlte aber leider zu oft der Punch. Mit der Halbzeitsirene sicherte die Winterthurerin Liv Rusert sich und ihrem Team einen Zweitorevorsprung (8:10).
Durchsetzungsvermögen und Genauigkeit
Nach der Pause konnte sich die zweite Torhüterin Alexandra Aennen (u.a. 34., 35. Und 37. Minute) ebenfalls mit Top-Paraden auszeichnen, die gesamte Defensive funktionierte weiterhin gut. Lara Wieland (34.), Fabiola Hartmann (36.) und Johanna Thomas (38.) konnten die Saves aber in dieser Zeit nicht zum Verkürzen nutzen.
In der Folge schaffte es Yellow Winterthur, den Vorsprung weiter auszubauen. Der Endstand von 16:24 fiel schlussendlich aber eigentlich zu deutlich aus. Der soliden Leistung der blau-weissen hätte ein wenig mehr Durchsetzungsvermögen und Genauigkeit im Torabschluss gereicht, um die Winterthurerinnen mehr zu fordern.
NLA: Kein Exploit gegen personell geschwächten TSV St. Otmar St. Gallen
Auch im vierten Spiel gegen die vier besten Mannschaften der letzten Saison gelingt der Herren- Mannschaft kein Exploit. Zum wiederholten Mal startet das Team gegen den TSV St. Otmar St.Gallen etwas unorganisiert ins Spiel. Immer wieder ist zu beobachten, dass die Spieler während Spielunterbrüchen angeregt diskutieren, um sich besser auf den Gegner einzustellen.
Aber auch im Ballbesitz besteht offenbar Einstellungsbedarf, Laufwege sind noch nicht optimal synchronisiert, Pässe landen noch zu oft beim Gegner oder im Seitenaus. Kreisläufer Luiqj Quni schätzt die Situation ähnlich ein: «Wir sind spät in die Saisonvorbereitung gestartet, haben viele neue Spieler in Schlüsselpositionen, die wir erst integrieren müssen. Da passt die Abstimmung untereinander oft noch nicht.»
Zudem habe man sich heute zu stark ins Spielsystem der St. Galler drängen lassen. «Sie nehmen das Tempo gern aus dem Spiel und wir haben uns dem angepasst. Dabei spielen wir eigentlich einen dynamischen Handball mit vielen schnellen Gegenstössen. Dieses Spiel haben wir heute leider einfach nicht aufziehen können.»
Vorsprung mit drei Toren
Die personell geschwächten St. Galler – zu der bereits langen Verletztenliste hatte sich nach dem letzten Spiel gegen Bern auch noch Rückraumspieler Dominik Jurilj bei einem Sturz am Kopf verletzt – bekundeten aber ebenfalls Mühe, ins Spiel zu finden. So schafften die Zürcher kurzzeitig sogar einen Vorsprung mit drei Toren.
Mit drei Zeitstrafen in unter zehn Minuten behinderten sie sich dann allerdings gleich selber und der TSV konnte zum 14:14 Pausenstand ausgleichen. Auch der Start in die zweite Hälfte verlief harzig, fast acht Minuten dauerte es bis zum ersten erfolgreichen blau-weissen Abschluss durch den rechten Flügel Martin Popovski.
Währenddessen lief St. Gallens Offensive langsam warm. In der Folge gelang es nicht mehr, näher als ein Tor an die St. Galler heranzukommen. Wieder nahmen die Hoppers drei Strafen (Quni, Brücker und Alili), die das Team schwächten und so blieb die Aufholjagd aus. Am Ende steht mit einem 28:32 die dritte Niederlage im vierten Spiel fest.
Dritter Sieg
Die Ostschweizer unter dem neuen Trainer Zoltan Cordas sichern sich mit dem dritten Sieg im vierten Spiel im Gleichschritt mit Pfadi Winterthur den dritten Platz. CG Amicitia Zürich muss sich nach der harten Startphase mit einem Punkt begnügen und liegt punktemässig mit dem RTV 1879 Basel und dem TV Endingen gleichauf.
Bevor die Zürcher am Sonntag, 27. September, 16:00 Uhr im Aarauer Schachen auf den HSC Suhr-Aarau treffen, soll im Schweizer Cup am Mittwoch um 20:45 Uhr der erste Saisonsieg gegen die SG Yellow/ Pfadi Espoirs aus der NLB verwirklicht werden.