Mehrere hundert Personen aus der linksautonomen Szene haben am Samstagnachmittag, 15. Oktober 2022, in Zürich demonstriert, dass das Koch-Areal besetzt bleibt.
Koch Areal
Das Koch Areal in Zürich, aufgenommen am Donnerstag, 19. April 2018. - Keystone

Die unbewilligte Demonstration blieb friedlich.

Gegen 15.30 Uhr machten sich die Besetzer mit ihnen Sympathisierenden vom Lindenplatz in Altstetten auf den Weg Richtung Innenstadt, wie ein Augenschein vor Ort zeigte.

Es dürfte sich um rund 500 Personen gehandelt haben.

Verschiedene Transparente waren zu sehen

Zuvorderst trug die Menge grosse Transparente mit den Aufschriften «alles wird besetzt», ein abgewandelter Spruch aus der Zeit der Wolgroth-Besetzung in den 1990er-Jahren, «Kein Bock auf Räumung» und «Enteignen».

Es waren einige Fahnen der Revolutionären Jugend Zürich und des Revolutionären Aufbaus zu sehen.

Die Demonstranten skandierten Parolen wie «wem sini strasse – oisi strasse» oder «wo-wo-wohnige», eine Parole der Zürcher Achtzigerjahre-Jugendbewegung.

Sachbeschädigungen waren kaum auszumachen

Entlang der Strecke gelang es einigen, auf die Dächer von Häusern zu steigen und Transparente aufzuhängen.

Sachbeschädigungen wie Sprayereien waren kaum auszumachen. Plakate mit den Forderungen der Demonstrierenden säumten den Weg. Einiges an Pyromaterial wurde abgebrannt.

Der Demonstrationszug zog die Badenerstrasse hinunter bis zum Lochergut.

Dazwischen legte er am Albisriederplatz einen längeren Halt ein, wo Aktivisten zwei Reden hielten. Inhaltlich drehten sie sich um mehr Freiräume und die Leistungen im Koch-Areal.

«Die ganze Welt hasst die Polizei»

Während die Menge in den Strassen auf französisch «die ganze Welt hasst die Polizei» skandierte, sorgte die Polizei weiter vorne dafür, dass die Strassen frei blieben.

Viele Passanten zückten ihre Handys oder schauten staunend zu.

Einen kleinen Aufreger gab es, als die inzwischen mehrheitlich Vemummten in einer Seitenstrasse beim Brupbacherplatz Richtung Polizei losrannten.

Auch dies blieb aber ohne Folgen. Die Menge zog über die Albisriederstrasse Richtung Koch-Areal, wo sich die Demonstration gegen 17.30 Uhr auflöste.

Nicht die letzte Demonstration

Ein Redner sprach davon, dass dies nicht die letzte Demonstration gewesen sei. Das Koch-Areal soll in diesem Winter geräumt werden. Es ist seit 2013 besetzt.

Die Stadt Zürich hat es der Grossbank UBS abgekauft und will darauf unter anderem gemeinnützige Wohnungen und einen Quartierpark errichten.

Zuletzt ist es in Zürich zu mehreren Besetzungen im Zusammenhang mit der bevorstehenden Räumung des Koch-Areals gekommen.

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